Du willst nach Thailand, bist aber noch unsicher wohin genau die Reise gehen soll? Ich verrate dir, wie ich in 4 Wochen den Süden Thailands unsicher gemacht habe – mit meiner Reiseroute:
Thailand ist groß, genau genommen erstreckt sich der südostasiatische Staat auf einer Fläche von 513.115 km² und ist damit knapp eineinhalb Mal so groß wie Deutschland. Dazu kommt, dass es sich beim Land des Lächelns um einen der wohl am einfachsten zu bereisenden Staaten unseres Globus handelt und so steuern jährlich unzählige Backpacking-Anfänger, aber auch Weltenbummler-Urgesteine Thailand an.
Abhängig davon, ob man auf klassisches Inselhopping aus ist oder doch lieber Kultur und Authentizität sucht ergibt sich (abhängig von deiner Zeit) eine Route für den Süden und/oder Norden des Landes. Um dir deine Reiseplanung zu erleichtern möchte ich dir meine Reiserouten vorstellen, die ich in nunmehr drei Thailand-Besuchen und mehr als drei Monaten vor Ort so selbst bewältigt habe.
Wie immer gilt, lege dich nicht zu sehr fest und verstehe deine zuvor ausgearbeitete Route mehr als grobe Eckdaten, als eine absolute Must-Do-Liste. Lasse dir außerdem Zeit! Denn die Devise bleibt, wer nur von A nach B hetzt, hat am Ende zwar alles gesehen, aber nichts erlebt!
Den Anfang mache ich mit meiner Thailand-Route für den Süden des Landes. Ausgelegt ist das ganze auf vier Wochen. Dabei kannst du gut und gerne noch den ein oder anderen Ort auslassen und dir etwas mehr Zeit vor Ort gönnen, mehr würde ich hingegen nicht aufs Programm setzten:
Bangkok (Anreise + 3 Tage)
Zugegeben, allein in Thailands Landeshauptstadt Bangkok ließen sich gut und gerne mehrere Wochen verbringen. Um in deinen vier Wochen etwas vom Land zu sehen, wirst du dich aber wohl oder übel mit ein paar Tagen begnügen müssen. Inklusive deinem Tag der Anreise sollten es aber schon 3 bis 4 Tage sein. So bleibt dir auf jeden Fall ein Tag, um dich zu akklimatisieren sowie zwei Weitere um die Stadt unsicher zu machen und deine Weiterreise zu organisieren.
Grundsätzlich ist es in Thailand (abgesehen von Feiertagen und zur absoluten Peak Season) meist nicht nötig Unterkünfte schon vor deiner Reise zu buchen. Für deine Anreise empfehle ich dir allerdings dir ausnahmsweise schon ein Bett zu sichern. So ersparst du es dir nach einem langen Flug auch noch herumlaufen zu müssen, um etwas passendes zu finden. Ich selber war jetzt schon sechs Mal im KC Guesthouse und jedes Mal sehr zufrieden. Einfache aber saubere Zimmer mit Gemeinschaftsbad oder wahlweise auch eigenem Badezimmer liegen nur wenige Gehminuten von der Khao San entfernt, gleichzeitig aber eben nicht mitten im Rummel des Backpacker-Viertels, so dass es sich für Bangkok-Verhältnisse dennoch ruhig schlafen lässt. Gepäckaufbewahrung, ein Minivan zum Airport und die Option auch nach Check-Out zum kleinen Obulus noch einmal Duschen zu dürfen, machen das Guesthouse auch ideal für deinen Abreisetag.
Zu den klassischen Must-Sees der Stadt gehören unter anderem der Königspalast, China Town und der Flower Market. Wie du diese und weitere Sehenswürdigkeiten der Metropole binnen eines Tages direkt mit dem Boot ansteuern kannst, erfährst du bereits in meinem Beitrag „Unterwegs auf dem Chao Phraya„.
Übrigens wirst du, wie die meisten Touristen ohnehin am Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi, dem größten internationalen Flughafen des Landes, ankommen. Eine Alternative etwa wäre ein Flug nach Phuket oder Koh Samui, für den muss man in der Regel jedoch tiefer in die Tasche greifen und Bangkok sollte auf deinem Trip ohnehin mindestens einmal auf deiner To-Do Liste stehen.
Tagesausflug Ayutthaya (1 Tag/ optional)
Wem der Sinn nach noch mehr Kultur steht, bevor es gen Süden geht, der kommt in der lediglich 70 km von Bangkok entfernten Stadt Ayutthaya und dessen zahlreichen Tempelruinen auf seine Kosten.
Die Relikte des ehemaligen Königreich Ayutthaya lassen sich von der Landeshauptstadt nämlich bequem im Rahmen eines Tagesausflug besichtigen. Von preisintensiven geführten Touren, inklusive luxuriöser Bootfahrten, bis hin zum klassischen Backpacker-Ausflug, der in jedem der improvisierten Reisebüros gebucht werden kann, sind die Thais auch in diesem Fall wieder bestens auf potentielle Kunden eingestellt. Je nach Dauer geht das Ganze bei 700-1000 Baht los. Individualität darfst du in diesem Fall jedoch nur bedingt erwarten und du wirst inklusive deiner Mitreisenden im Minivan eher von einem Tempel zum nächsten gescheucht.
Du kannst deinen Ausflug aber auch relativ einfach selbst organisieren. Die teuerste aber auch bequemste Variante ist die Fahrt mit dem Taxi (etwa 2000 Baht). Wenn du nicht allein unterwegs bist, eine durchaus interessante Variante.
Vom Northern Busterminal (MoChit) fahren zudem mehrmals täglich Busse, die dich in 2 – 3 Std nach Ayutthaya bringen. Kostenpunkt liegt bei etwa 40 Baht. Noch günstiger geht es in der dritten Klasse des Zuges (20 Baht), der ebenfalls in regelmäßigen Abständen von der Hualamphong Train Station abfährt. Alternativ bieten Touranbieter auch die reine Fahrt mit dem Minvan um etwa 300 Baht an.
Am (Bus-)Bahnhof in Ayutthaya angekommen kannst du dir dann einen lokalen TukTuk- oder Taxifahrer chartern, der dich zum gut verhandelten Preis zu den verschiedenen Tempeln bringt, oder dir ein Fahrrad bzw einen Roller mieten und das überschaubare Stadtgebiet auf eigen Faust erkunden.
Ob der extrem hohen Luftfeuchtigkeit der Region, haben wir uns in Ayutthaya übrigens erstmals eine Unterkunft mit AC gegönnt und sind im San Sook Place untergekommen, das ganz nebenbei auch noch in angenehmer Laufweite zum allabendlichen Nachtmarkt des Örtchens liegt.
Einen super ausführlichen Erfahrungsbericht darüber, was sich in und um Ayutthaya so alles machen findest du bei Gina und Marcus auf „2 on the go„.
Krabi City / Ao Nang (3 Tage)
Das auf den ersten Blick doch eher unscheinbare Städtchen Krabi ist der ideale Ausgangspunkt um die gleichnamige Provinz an der Andamanensee zu erkunden. Obgleich viele Reisende das Küstenörtchen nur zur Durchreise nutzen, empfehle ich dir hier 2-3 Tage deine Zelte aufzuschlagen.
Das benachbarte Party-Städtchen Ao Nang (als umtriebige Alternative zu Krabi City) mit seinen kilometerweiten Stränden und seinen schroffen Kalksteinformationen, zwei ausgesprochen gute Nachtmärkte, der Tigerhöhlentempel, ein natürlicher Pool und heiße Quellen wollen in und um Krabi Stadt entdeckt werden. Gut ausgebaute Straßen machen die Region dabei zum perfekten Pflaster für ausgedehnte Roadtrips mit dem Roller.
Einen Tag wirst du allein mit der Anreise von Bangkok verlieren. Etwa 14 Std. braucht der Bus von der Landeshauptstadt zur Westküste. Möchtest du möglichst wenig Zeit verlieren, kannst du auch einen Nachtbus nehmen. Kostenpunkt etwa 25€.
Wesentlich schneller und mit etwas Glück nicht einmal teurer, geht es mit dem Flieger. Lion Air, Nok Air, Air Asia und Co. legen die einstündige Strecke von Bangkok nach Krabi mehrmals täglich zurück. Früh genug gebucht gehen die Preise ab 20€ los. Beachte, dass nicht bei allen Anbietern Gepäck inklusive ist und inländische Airlines teilweise vom alten Flughafen Bangkoks (Don Mueang) abfliegen. Zusätzlich musst du dann noch Taxikosten zum/ vom Flughafen einkalkulieren.
Die richtige Kreditkarte auf Reisen:
Die Inseln der Andamanensee (8 Tage)
Nun ist es höchste Zeit für das, was Thailands Süden so berühmt macht – seine Inseln. In de Andamanensee findest du von Party-Hot-Spots a la Koh Phi Phi, charmanten Herzensbrechern mit Laid-Back-Atmosphäre wie Koh Lanta, bis hin zu kleinen Robinson-Crueso-Perlen, wie Koh Muk oder Koh Bulon absolut alles.
Ich empfehle dir mindestens eine Woche für die Region einzuplanen, dich dabei aber auf maximal zwei Inseln zu beschränken. Selbst auf nur einem Eiland lassen sich 8 Tage mehr als einfach totschlagen.
Du erreichst die unterschiedlichen Inseln abhängig von deren Größe via Fähre, Speedboat oder einfachem Longtailboat bequem ab Krabi Stadt. Transporte können direkt am Hafen oder in deiner Unterkunft gebucht werden.
Beachte bei deiner Planung jedoch, dass zur Regenzeit einige der kleineren Inseln seltener bis gar nicht angefahren werden. Hier erfährst du alles, was du sonst noch zum Reisen während der Regenzeit wissen musst.
Khao Sok Nationalpark (4 Tage)
Für ein bisschen Abwechslung zwischen ausgedehnten Strandtagen solltest du auf deinem Weg von der West- an die Ostküste unbedingt Halt im Khao-Sok-Nationalpark machen. Dichter Bambusregenwald, ein Staudamm der Superlative und alles, was die thailändische Flora und Fauna so hergibt erwarten dich hier.
Die Anreise (buchbar als Kombiticket von Bus und Fähre) kostet die je nach Startpunkt etwa einen halben Tag. Versuche nicht in einer der Unterkünfte unterzukommen, vor denen dich der Minivan rauslässt – hier winkt Massenabfertigung! Das Örtchen am Rande des Nationalparks ist überschaubar und zu Fuß gut zu erschließen. Alternativ kannst du dir natürlich auch via Booking.com und Co. schon etwas passendes aussuchen.
Die meisten „Hoteliers“ vor Ort sind in irgendeiner Form auf Trekking-Touren in die Region eingestellt. Egal ob mehrtägiger Dschungeltreck mit Übernachtung in der Wildnis, eigenständiger Wandertrip oder ein Besuch der schwimmenden Dörfer auf dem Stausee, 3-4 Tage dürfen es hier schon sein! Einzig und allein vom noch immer vielfach angebotenen Elefantenreiten solltest du zum Wohl der Tiere die Finger lassen.
Koh Phangan / Koh Samui (4 Tage)
Binnen eines halben Tages geht es über Surat Thani von Khao Sok mit einem Ticket für Bus und Fähre weiter an die Ostküste. Hier erwarten dich direkt zwei der großen Klassiker der thailändischen Inselwelt: Koh Samui und Koh Phangan.
Während erstere vor allem bei Pauschaltouristen beliebt ist und vor allem mit edlen Resorts aufwartet, hat sich letztere durch ihre berühmten Fullmoon-Parties einen Namen gemacht.
Auch wenn du wenig Lust auf die berühmten Feierlichkeiten hast, könnte Phangan das Richtige für dich sein. Jenseits der Haad-Rin-Bucht hat das Eiland nämlich noch zahlreiche wunderschöne, ruhige Ecken zu bieten, die vom Klischee, das die Insel behaftet, nicht weiter entfernt sein könnten.
Koh Samui hingegen ist tatsächlich weitestgehend in den Händen des Pauschaltourismus. Über Agoda oder Booking.com findest du hier jedoch vor allem in der Nebensaison oft wirklich Backpacker-freundliche Schnäppchen, mit denen du dir kurz vor Ende deiner Reise vielleicht doch noch den kleinen Resort-Traum erfüllen kannst. Einen Blick sind die Buchungsportale im Vorfeld in jedem Fall wert.
Koh Tao (4 Tage)
Zum krönenden Abschluss deiner Reise kannst du nun noch einmal Beach-Life mit Abenteuer verbinden. Die kleine Insel Koh Tao hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Taucher-Mekka gemausert und du findest vor Ort zahlreiche Tauchschulen mit guter Qualität.
Fähren unterschiedlicher Anbieter (Songserm oder Lomprayah) fahren mehrmals täglich von Koh Phangan ab und brauchen zwischen 1 und 1 ½ Std – Kostenpunkt um die 10€. Von Samui aus dauert es etwa eine Stunde länger (meist geht die Fahrt über Phangan) und kostet etwa 20€.
Hast du bislang noch keine Erfahrung beim Tauchen, ist jetzt die ideale Gelegenheit für deinen PADI-Open-Water-Kurs gekommen. In drei bis vier Tagen lernst du alles, was du für deine ersten Tauchgänge wissen musst.
Die Region wartet dabei mit idealen Anfängerverhältnissen, guter Sicht und schönen Tauchspots auf. Mit Kosten um die 250€ ist der Kurs auch wesentlich günstiger als an vielen anderen Orten der Welt.
Ein persönliches Anliegen:
Egal ob beim Schnorcheln oder Tauchen, übernimm Verantwortung für deine Umwelt! Pass auf wohin du mit deinen Flossen schwimmst, fasse nichts an und stelle dich vor allem NICHT auf Korallen.
Leider kommt es durch zu wenig Umsicht und zu hohe Kapazitäten immer mehr zur Beschädigung lokaler Riffe.
Bangkok (1 Tag + Abreise)
Um zurück nach Bangkok zu kommen, hast du wieder verschiedene Möglichkeiten. Ein Kombi-Ticket für Fähre und Bus bringt dich von Koh Tao aus in der Regel über Chumphon binnen 14 Stunden zurück in Thailands Hauptstadt. Kalkuliere unbedingt genügen Zeit, idealerweise einen Tag Puffer, vor deinem Rückflug ein. Der Thai-Style des Transports ist nicht immer vorhersehbar!
Wem so eine lange Busfahrt zum Ende hin dann doch zu anstrengen ist, hat abermals die Möglichkeit auf einen Inlandsflug auszuweichen. Air Asia und Nok Air bieten ebenfalls schon vorgefertigte Kombi-Tickets via Surat Thani an.
An meinem letzten Tag in Bangkok steht bei mir meistens noch einmal großes Wellness-Programm mit Massagen, sowie ausgiebiges Schlemmen an etwaigen Garküchen auf dem Programm.
Wenn du an einem Wochenende in der Stadt bist, solltest du dir zudem keinesfalls den Chatuchak Markt entgehen lassen. Auf Asiens angeblich größten Wochenendmarkt bekommst du von Souvenirs über Lebensmittel, bis hin zu Möbeln, Kunstwerken (und leider auch) Tieren absolut alles. Idealerweise legst du dieses Abenteuer natürlich an das Ende deiner Reise, dann musst du erbeutete Schätzchen nicht die nächsten 4 Wochen mit dir herumtragen.
Denke außerdem daran rechtzeitig deinen Rücktransport zum Flughafen zu organisieren. Um etwa 150THB fahren fast stündlich Minivans die Strecke – buchbar in der Regel wie immer direkt in deiner Unterkunft.
Das war sie, meine Route für 4 Wochen in Thailands Süden. Du hast noch Fragen, Anregungen oder sonstige Anmerkungen? Dann freue ich mich wie immer von dir zu hören. Hinterlasse mir einen Kommentar!
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