Viele stellen sich ja die Frage: Allein reisen oder mit Begleitung? Grundsätzlich haben natürlich beide Varianten Vor- und Nachteile. Ich persönlich würde, wenn sich die Möglichkeit bietet immer am liebsten mit einer weiteren Person reisen, wobei es da natürlich auch auf die Person ankommt 😉 Mehrere Personen mit zu nehmen finde schon wieder etwas schwierig, weil man schwer Alle unter einen Hut bekommt.
Wenn man sich nun also entscheidet mit jemandem zusammen ein Land zu erkunden, gibt es ein paar Dinge, derer man sich bewusst sein sollte, schließlich verbringt man auf einmal bis zu 24 Stunden am Tag und das über mehrere Wochen hinweg zusammen.
Welche Ups and Downs ich auf meiner ersten längeren Reise mit Reisebegleitung erlebt habe, möchte ich euch am Beispiel meiner Thailandreise letzten Sommer mit Anja zeigen. Here we go…
Thai Buddies- die Ups and Downs:
Wie in Thailand beschrieben, haben Anja und ich uns ja recht spontan dazu entschieden den Sommer gemeinsam zu verreisen. Und obwohl man natürlich vorher schon Zeit miteinander verbracht hat, stellt so eine WG auf Zeit ganz neue Herausforderungen an Einen.
1 ) Ansprüche klären
Bevor es überhaupt losgeht, sollte selbstverständlich sein, dass man klärt was jeder erwartet. Wer will was machen, welches Budget hat jeder, und vor allem welchen Komfort wird von den Zimmern erwartet. Es kann sehr lästig werden, wenn man dauerhaft mehr fürs Zimmer ausgeben muss, nur weil der Eine zum Beispiel auf die Klimaanlage besteht, während der Andere gut darauf verzichten könnte. Klärt solche grundlegenden Dinge auf jeden fall vor der Abreise!
2 ) Schlafgewohnheiten
Gerade wenn man sich ein King-Size Bett teilen muss, also kein Standard Doppelbett, sondern ein 140x200cm Bett, kommt man sich bei Schlafen manchmal doch näher als es einem lieb ist. Jetzt hatten Anja und ich zuvor noch nicht das Vergnügen gemeinsam in einem Bett zu schlafen. Und Schlafgewohnheiten die für den einen ganz normal sind, bzw derjenige selbst ja in der Regel gar nicht mit bekommt, können für den anderen auf einmal zum Problem werden.
Es mag banal klingen, aber da geht es schon los mit den Schlafzeiten. Während ich ein von Grund auf verpenntes Wesen bin und abends nur noch ins Bett möchte, braucht Anja ihr Abendritual, mit ausgiebigem Badezimmerzeiten und intensiver Schlafpositionssuche. Mein Empfehlung für diejenigen, die nicht wie ich, wie ein Stein schlafen, Oropax und Schlafmaske 😉 Diese Zwei Gadgets dürften auch für etwaige Schlafgeräusche des Anderen hilfreich sein. Damit hatten wir Glücklicherweise nicht zu kämpfen 😛 .
Der Kampf um die Decke. Oft gibt es in einem der Doppelbetten nur ein großes Lacken für beide Schläfer. Mag jetzt für ein Pärchen kein Problem sein. Wenn man jetzt aber nicht das Bedürfnis hat mit einander zu kuscheln, kann das dann schon mal zum Dominanzkampf werden. Meine Empfehlung, habt immer einen Sarong oder Seidenschlafsack dabei. Übrigens sowieso ein absolutes Must Have, falls die angebotenen Lacken mal nicht dem erwünschten Hygiene- Standard entsprechen.
3 ) Das Badezimmer-Mysterium oder Time-Management:
Ein Problem das sich auf unserer Reise sehr schnell raus kristallisiert hat: Unser unterschiedliches Zeit-Empfinden. Während ich Pragmatiker durch und durch bin, versuche ich die Zeiten für Badezimmer Packen und co. möglichst kurz zu halten. Meiner Auffassung nach brauche ich im Badezimmer für ein Mädchen sogar verhältnismäßig lang. Zumindest dachte ich das. Anja hat mich in diesem Fall eines Besseren belehrt. Sie braucht gerade morgens ihr Ritual und schlicht und ergreifen Zeit, um in die Gänge zu kommen.
Genau das hat uns vor ein Problem gestellt: Ich wollte morgens immer möglichst schnell fertig werden, damit ich zum Kaffee und zur ersten Zigarette (alles zum Thema Rauchen in Thailand findet ihr übrigens hier) komme. Während ich nun also abmarschbereit da stand, war bei ihr noch kein fertig Werden in Sicht.
Meine Empfehlung: Nachdem ich die ersten Tage noch gewartet hatte, bin ich schlicht schon mal allein losgegangen zum Kaffee trinken. Vorteil? Man bekommt automatisch auch mal ein bisschen Zeit um für sich zu sein. Versucht also nicht auf Teufel komm raus, alles gemeinsam zu machen. Wenn der andere ein anders Zeit-Management hat, nutzt das aus um auch mal was allein zu machen.
4 ) Immer zu zweit? :
Wie geschrieben, nur weil man zu zweit unterwegs ist, heißt das nicht dass man non stop aufeinander kleben muss. Glaubt mir da sind Spannungen vor programmiert. Es gibt Situationen in denen ihr nicht miteinander könnt? Dann macht jeder einen Tag mal etwas alleine, wo liegt das Problem? Bestes Beispiel bei uns: Shopping. Während Anja da ganz ihrem Geschlecht entsprechend auf den großen Märkten das große Leuchten in den Augen bekommt, ist für mich alles, was länger als 2 Stunden dauert schon wieder ziemlich lästig. Das war auch der einzige wirkliche Streit den wir hatten, mitten am Chatuchak Market. Was haben wir daraus gelernt? Wenn ich keine Lust mehr habe, Anja aber schon, setze ich mich ins nächste Kaffee und lese, und sie kann munter weiter ihre Runden ziehen. Da haben beide mehr davon …
5 ) Are you two lesbians??:
Diese Frage wurde uns genauso gestellt. Passiert auf Koh Samui, gestellt von Pec und Nu, in einer kleinen Strandbar. Und gedacht haben sich das so einige andere bestimmt auch.
Woran das liegt? Nun jetzt ist es in Thailand ja so, dass man in aller Regel immer das ganze Zimmer zahlt und nicht pro Person. Dementsprechend bietet es sich ja auch an sich die Zimmer immer zu teilen, schlicht, weil es dann günstiger ist. Wenn man dann aber regelmäßig in einem Bungalow landet, in dem das gemeinsame King-Size Bett mit Blütenblättern ausgelegt ist, könnte man schon den Eindruck gewinnen in einer Honey-Moon Suite gelandet zu sein :D. Im Grunde kann einem das ja egal sein, weil es ja keinen Unterschied macht. Trotzdem ist es nett, wann man vorher schon mal drauf vorbereitet ist, dass einem völlig unabhängig von der Geschlechterkonstellation gerne mal das Pärchen-Programm aufgebrummt wird 😉
Zu guter Letzt…
6 ) Die Toilettenfrage:
Ja es ist ein Thema, über das man normalerweise nicht redet. Und Frauen besitzen bekannter Weise ja eh keine Verdauung und wenn, dann duftet es nach Rosen und es kommen Regenbogen raus. Spätestens, wenn man das Essen dann doch mal nicht vertragen hat, wird man sich unweigerlich mit den Tatsachen befassen müssen. Gerade für Pärchen dürfte das dann die nächste Stufe der Beziehungsleiter darstellen. Ich kann dazu nur so viel sagen, Anja und ich haben seit diesem Urlaub, was das angeht unweigerlicher Weise keinerlei Geheimnisse mehr vor einander. Glücklicherweise, lag es bei uns nur an zu scharfem, oder ungewohntem Essen. Sollte man sich aber wirklich mal etwas einfangen, kann man nur hoffen, dass man es nicht gleichzeitig bekommt. Schließlich teilt man sich in der Regel ja das Bad und damit auch die einzige Toilette.
Übrigens, wenn an den Toiletten steht, dass ihr das Klopapier nicht in die Toilette werden sollt, tut es nicht. Thai-Toiletten sind, wenn gleich sie mittlerweile meistens europäisch sind, leider recht schwach auf der Brust und die wenigsten dürften einen Pömpel im Gepäck haben 😉 Vom Klopapier wird übrigens oft nur eine Rolle gestellt. Im Fall der Fälle, kann das dann schon knapp werden. Also immer Ersatz dabei haben!!
Ob allein oder zu zweit, die Suche nach der passenden Unterkunft kann schon mal Zeit und vor allem Geld kosten. Wie du ganz einfach an günstige und gute Unterkünfte kommst, erfährst du hier: So findest du die günstigste Unterkunft!
Das sind die wichtigsten Dinge, die mir eingefallen sind. Fallen euch vielleicht noch Sachen ein, über die man auf einer gemeinsamen Reise unweigerlich stolpert?
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