Backpacking Kambodscha

Von Dschungel überzogenes Bergland, Kolonialbauten, die an vergangene Tage erinnern, kleine, aber feine Traumstände und der weltberühmte Tempelkomplex Angkor Wat – Kambodscha ist vielfältig, exotisch und geradezu prädestiniert für eine Rundreise. Alles, was du für deine Reiseplanung wissen musst, erfährst du hier:

Land & Leute

Das Königreich Kambodscha liegt auf der indochinesischen Halbinsel in Südostasien in direkter Nachbarschaft zu Thailand, Laos und Vietnam. Mit einer Gesamtfläche von 181.000 km² ist Kambodscha dabei nur etwa halb so groß, wie Deutschland.

Gerade seiner Lage wegen, ist es bei Reisenden äußerst beliebt Kambodscha zum Teil einer Rundreise durch die Region zu machen. So strömen etwa zahlreiche Reisene via Thailand ins Land, um sich die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Tempelanlage um Angkor – das ehemalige Zentrum des Khmer-Königreichs – anzusehen und nach einigen Tagen ihr Insel-Hopping in Thailands Süden fortzusetzen oder direkt Vietnam anzusteuern. Das nahe gelegene Städtchen Siem Reap dient dabei zumeist der Beherbergung der kulturell interessierten Gäste.

 

Aber natürlich hat Kambodscha noch weit mehr zu bieten, als nur sein populäres Wahrzeichen. Auf der Suche nach echten Traumstränden reicht es etwa den Blick gen Süden schweifen zu lassen. Hier grenzt der Staat nämlich direkt an den Golf von Thailand und verbirgt auf seinen 64 Inseln auch einige bisher wohl gehütete Badeparadiese. Im Landesinneren erwartet Reisende mit dem Tonle Sap Südostasiens größter See und gleichermaßen fischreichstes Binnengewässer der Erde.

Mit dem nassen Element geht es auch direkt weiter in den Osten Kambodschas, der vom gigantischen Mekong (einem der zehn längsten Flüsse unseres Planeten) durchzogen wird und dessen Weiten zur Flusskreuzfahrt einladen. Vom Zufluss des Mekongs ist auch die Landeshauptstadt Phnom Penh im Südwesten des Landes geprägt, in der die Reiche Geschichte Kambodschas architektonisch verewigt wurde. Große buddhistische Tempel reihen sich an Kolonialbauten der französischen Besetzungszeit. Dazwischen Relikte der Khmer-Epoche und moderne Elemente des 21. Jahrhunderts.

Junge Geschichte

Um Kambodscha und seine Menschen zu verstehen, ist es unabdingbar sich vor allem auch der jüngeren Geschichte des Landes bewusst zu machen. Dabei meine ich nun noch nicht einmal die Kolonialisierung durch Frankreich, die immerhin bis 1954 anhielt und deren Spuren auch heute noch in vielen Ecken des Landes zu finden sind, sondern den noch immer omnipräsenten Genozid durch die Streitkräfte der Roten Khmer.

Hervorgegangen aus der Kommunistischen Partei Kambodschas schaffte es die maoistisch-nationalistische Guerillabewegung 1975 zur Machtübernahme und versuchte bis zur ihrem Fall 1978 eine neue Gesellschaftsordnung, den Agrarkommunismus, gewaltsam durchzusetzen.

Gerade einmal vier Jahre waren die roten Khmer demnach an der Macht. Doch in dieser Zeit richteten sie knapp ein viertel der kambodschanischen Bevölkerung, Schätzungen zu Folge zwischen 1,6 und 2,2 Millionen Menschen, durch Exekution, Krankheit und Nahrungsmangel zu Grunde. Die Aufklärungsarbeit zum dunklen Landeskapitel dauert bis heute an und noch immer stehen unbeantwortete Schuldfragen aus.

Die Menschen Kambodschas

Viele offene Fragen aus der Vergangenheit also, aber auch ganz neue Probleme, wie etwa die Landesenteignung durch den Staat und der großflächige Verkauf an chinesische Investoren, sorgen vor allem aus touristischer Sicht dafür, dass Kambodscha seinen großen Schwestern Vietnam und Thailand noch in einigen Punkten hinterherhinkt.

Hatte das Land bis 1970 einen der höchsten Lebensstandards in Südostasien, gilt Kambodscha heute als eines der ärmsten Länder der Welt. Ein Umstand, der sich mit dem einziehenden Tourismus in den kommenden Jahren hoffentlich ändert.

Auffällig ist dabei, dass dieser touristische Aufschwung oft nicht von den Einheimischen selbst (wie etwa in Thailand, wo die Thais diesen Wirtschaftssektor fest im Griff haben), sondern vor allem von westlichen Auswanderern initiiert wird. Das hält sich in Siem Reap noch die Waage, aber vor allem in noch „neu erschlossenen“ Gebieten, wie Sihanoukville, Otres aber auch auf den Inseln Koh Rong und Koh Rong Sanloem stehen auffällig viele „Westler“ hinter Hostels und Guesthouses.

Das darf zunächst durchaus kritisch beäugt werden, im Hinblick auf die häufig begrenzten Mittel der Einheimischen, wäre der jetzige Entwicklungsstand im Tourismus anders aber wohl auch noch gar nicht möglich. Zudem hatte ich in den meisten Fällen den Eindruck, dass die Locals bewusst und mit Weitblick in die Betriebe integriert werden und dadurch nicht zuletzt auch langfritsige Arbeitsplätze für die Bevölkerung geschaffen werden.

Schön wäre natürlich, wenn der Tourismus über kurz oder lang dann wieder überwiegend in kambodschanische Hände fallen würde, im Hinblick auf die chinesischen Interessen am Land und weiterhin anhaltende Korruption, sind westliche Geschäftsgründer da aber wohl noch das geringste Problem.

Dass, die Menschen wenig haben, ändert aber nichts an ihrer Freundlichkeit und Offenheit, vor allem gegenüber Gästen. Gerade weil der Tourismus im Kambodscha erst im Kommen ist, wirst du hier noch mehr Authentizität finden, als in den seit Jahren gut besuchten Nachbarstaaten. Der für Südostasien so typische, etwas ruppige Geschäftssinn, ist hier demnach zwar durchaus auch schon spürbar, insgesamt hatte ich aber den Eindruck, dass einem noch mit mehr Ehrlichkeit begegnet wird und die Hilfsbereitschaft nicht nur davon abhängt, ob am Ende ein finanzieller Gewinn dabei rausspringt, sondern schlicht und ergreifend im Naturell der Kambodschaner liegt.


Sprache

Amtssprache in Kambodscha ist Khmer, geschrieben wird in der Khmer-Schrift, die zu den indischen Schriftarten zählt. Aufgrund der einstigen Kolinialisierung durch Frankreich galt Französisch vor allem in gebildeten Bevölkerungsschichten als gängigste Fremdsprache. Mit dem wachsenden Tourismus wird sie jedoch nach und nach von Englisch abgelöst. Die Khmer sprechen ein in der Regel sehr sauberes, gut verständliches Englisch.

Vor allem in Gebieten, in denen der Tourismus bereits seit längerem einen wichtigen Stellenwert einnimmt (v.a. In der Region um Siem Reap und Angkor Wat) kommst du sehr gut mit Englisch zurecht. TukTuk-Fahrer und Guides in und um Angkor Wat sprechen zudem oft noch weitere Fremdsprachen (oft Französisch, aber auch Deutsch), um sich auf eine große Bandbreite von Reisenden einzustellen.

In sehr ländlichen Gegenden und unter der älteren Bevölkerung wirst du hingegen schon eher jemandem begegnen, der kein Englisch spricht. Da wie bereits geschrieben auffalend viele Westler den touristischen Ausbau Kambodschas mittragen, wirst du jedoch auch hier immer schnell jemanden finden, der dir weiterhelfen kann. Im Notfall gibt es im übrigen sowieso kaum etwas, dass sich nicht auch mit Händen, Füßen und einem großen Lächeln irgendwie regeln ließe.

Wie in jedem Land finden es auch die Einheimischen Kambodschas sehr aufmerksam, wenn ein Gast zumindest ein paar einfach Phrasen und Floskeln in der Landessprache beherrscht.


Wetter & Reisezeit

Wie in den meisten Staaten Südostasiens wird auch in Kambodscha das Wetter hauptsächlich durch den Monsun bestimmt und man unterscheidet zwei Jahreszeiten: Die Trockenzeit von November bis März und die Regenzeit zwischen April und Oktober. Aufgrund der geographischen Nähe zum Äquator bleiben die Temperaturen im Jahresvergleich hingegen annähernd gleich, messbare Höchstwerte gibt es in der Regel im April.

Die beste Reisezeit wird demnach auf den Zeitraum von November bis März festgelegt. Wie immer solltest du dich von dem kleinen Wörtchen „Regenzeit“ jedoch nicht abschrecken lassen. Monsunregen bedeutet in aller Regel nämlich lediglich, dass es meist nachmittags oder abends zu heftigen Schauern kommt, die jedoch nach etwa einer Stunde auch schon wieder vorbei sind.

Ein Plädoyer für die Regenzeit habe ich für Thailand bereits ausführlich abgegeben, das gilt für Kambodscha als direktes Nachbarland aber ebenso sehr. Gerade, wenn du den Tonle Sap, Kambodschas größten See und dessen schwimmende Siedlungen in voller Pracht sehen möchtest lohnt ein Besuch zur Regenzeit. Gleichzeitig solltest du dir aber dessen bewusst sein, dass die Luftfeuchtigkeit dann auch entsprechend hoch ist und es aufgrund des steigenden Wasserpegels immer wieder mal zu Überflutungen kommen kann – eine gewisse Portion Flexibilität ist also unabdingbar.


Sicherheit

Persönlich habe ich Kambodscha als sehr sicheres Reiseland kennengelernt und mich zu keiner Zeit unwohl gefühlt. Wirft man einen Blick auf die sehr konservative Seite des Auswärtigen Amtes wird das ein wenig anders dargestellt. Von zunehmenden Gewaltdelikten gegenüber Ausländern, innenpolitischen Spannungen und Terretrorialkonflikten ist da die Rede. Vor allem letzteres betrifft jedoch Grenzregionen, die bei Reisenden typischerweise ohnehin weniger auf der To-Do-Liste stehen.

Kurzum, lies die diese offiziellen Hinweise durch, lasse dich davon aber nicht abschrecken. Das Auswärtige Amt ist verpflichtet auf alle möglichen Brennpunkte hinzuweisen, inwiefern dass beim Reisen dann wirklich spürbar ist, sei dann dahin gestellt. Wie immer kann ich dir nur empfehlen, reise mit Sinn und Verstand, höre auf dein Bauchgefühl und einer entspannten und sicheren Reise steht im Grunde nichts im Wege.

Besonders aufmerksam solltest du jedoch in Phnom Phem sein, Taschendiebstähle und sogenannte „Bag Snatcher“, die beim Vorbeifahren mit dem Scooter versuchen dir Handy, Tasche und Co. zu enteisen, gehören zu den reellen Gefahren. Auch von Diebstählen, vor allem in Nachtbussen, wird immer wieder berichtet. Deswegen: Wertsachen gehören nicht in den Backpack! Trage Pass, Kreditkarten und Handy immer möglichst nah am Körper. Im Schlafwagen am besten sogar in die Kleidung stecken. Mädels rate ich dazu in solchen Fällen einfach ihren BH zweckzuentfremden.

Kambodscha, das Minenland

Eine weiter ganz reale, jedoch unsichtbare Gefahr sind Landminen. Kein anderes Land der Welt weißt nach wie vor derartig viele versteckte Mienen auf, wie Kambodscha. Jährlich werden nach wie vor hunderte Kambodschaner Opfer der unvorhersehbaren Explosionen. Wer überlebt, tut das meist mit mindestens einem Körperteil weniger und rutscht ob der ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage schnell an den sozialen Abgrund. Heute wird versucht Betroffenen eine Existen durch Musik zu ermöglichen. So wirst du allerorts auf größere wie kleinere Musikgruppen treffen, in denen Minenopfer unterschiedlichsten Alters versuchen mit traditionellen Klängen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Zwar wird angegeben, dass vor allem die Touristengebiete weitestgehend von der versteckten Gefahr befreit wurden, dennoch solltest du dich in jedem Fall ausschließlich auf festen und ausgeschilderten Pfaden bewegen.

Bettelkinder

Egal wie du nach Kambodscha kommst. Recht schnell wirst du dich mit der Realität der herrschenden Armut und deren Konsequenzen befassen müssen. Kleine Kinder in zerschlissenen Kleidern werden darauf angesetzt „reiche Weise“ um Geld zu bitten. Dabei geht es nicht immer nur ums reine Betteln, an Touristenartaktionen, werden die Kleinen versuchen dir Postkarten und dergleichen zu verkaufen – mit allen Tricks.

So schwer es ist wegzusehen, man sollte diese Art von Kinderarbeit keineswegs unterstützen. Bringen die Kinder Geld (oder auch Essen!) nach Hause, sehen sich die meist ebenfalls mittellosen Eltern nur darin bestätigt ihren Nachwuchs weiter auf die Straße zu schicken, anstatt in die Schule. Egal wie viel Mitleid du also hast, lass dich nicht einlullen und gib den Kindern kein Geld. Solltest du einmal wirkliches Interesse an einer der Waren haben, frage nach ihren Eltern und bestehe darauf ausschließlich von einem Erwachsenen zu kaufen. Und möchtest du langfristig etwas Gutes tun, unterstütze lieber eines der zahlreichen Schul- und Bildungsprojekte des Landes. Damit ist allen Beteiligten auf lange Sicht mehr geholfen.


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Währung & Budget

Die offizielle Währung Kambodschas sind Riel, oder auch Khmer-Riel (KHR). 1 Euro entspricht dabei je nach Wechselkurs etwa 4,400 Riel. Üblicher ist es jedoch einfach mit US-Dollar zu bezahlen und auch die Preise sind weitestgehend in US-Dollar angegeben. Dabei handelt es sich im Übrigen keinesfalls um eine Touristenwährung, auch die Einheimischen wickeln ihre Einkäufe überwiegend in US-Dollar ab. Lediglich kleinere Beträge sowie Wechselgeld wird meist in Riel (aus-)bezahlt.
Das macht das Umrechnen für dich natürlich denkbar einfach (1$ ~ 0,9€) und es ist leichter dein Budget im Blick zu behalten.

Gerade dann, wenn du Kambodscha in Kombination mit etwa Thailand oder Vietnam bereist, ist es leicht zu viel gezogene Dollar in den Nachbarländern umzutauschen (im übrigen lassen sich auch Thai-Baht in Kambodscha ohne Probleme wechseln). Überschüssige Riel solltest du vor deiner Abreise aber unbedingt an den Mann bringen, da es fast unmöglich ist die recht Schwache Währung andernorts noch in Bares umzuwandeln.

ATM-Abdeckung

Die ATM-Abdeckung in Kambodscha ist in größeren Städten (Siem Reap, Phnom Phen, Sihanoukville) gut und ausländische Kreditkarten werden weitestgehend akzeptiert. In kleineren touristisch relevanten Orten (z.B. Otres) werden derweil immer mehr Stationen zum Geldabheben installiert, Stromausfälle und unregelmäßige Befüllung kann hier jedoch dafür sorgen, dass du nicht an Bargeld kommst. Auf den vorgelagerten Inseln und in sehr ländlichen Provinzen gibt es zum Teil gar keine ATMs und du solltest dich hier entsprechend eindecken, bevor du anreist. Frage am besten vor deiner Weiterreise bei den Locals nach Erfahrungswerten.

Wie immer kann ich dir nur davon abraten, dein gesamtes Reisebudget bereits in Bar mitzubringen und du solltest nach Möglichkeit nur so wenig Geld wie möglich bei dir tragen. Bei anfallenden Gebühren am ATM zwischen 16.000 und 20.000 Riel (etwa 4-5$) ist es zwar keinesfalls lohnenswert alle zwei Tage Geld abzuheben, mehr als ein Wochenbudget zu verlieren, wäre im Falle eines Diebstahls aber auch sehr bitter.

Kreditkarte

Zudem solltest du dich nicht allein auf deine heimische EC-Karte verlassen und ich empfehle dir mindestens eine Kreditkarte dabei zu haben. Die oben erwähnten Gebühren durch das lokale Kreditinstitut musst du mittlerweile (auch bei der DKB) zwar in der Regel selbst tragen, dafür fallen für viele der von Reisenden genutzten Kreditkarten, im Gegensatz zu vielen Hausbanken, keine zusätzlichen Gebühren an.



Ein solches Paradebeispiel ist und bleibt die Visa-Karte der DKB. Dank kostenloser Kontoführung, weltweit kostenlosen Abhebens und kostenloser Kreditkarte selbst, ist sie nach wie vor eine der rentabelsten Optionen für Reisende. Ein ganz vergleichbares Angebot liefert im Übrigen auch die Comdirect, die ich mittlerweile standardmäßig nutze.

Als Backupkarte für den Ernstfall solltesn zudem immer mindestens eine EC-Karte, idealerweise aber eine zweite Kreditkarte, sowie ein kleiner, gut versteckter Notfallfond von etwa 100$ in dein Gepäck gehören. Alle wichtigen Infos zu sonstigen Dokumenten, Verhalten im Notfall sowie der richtigen Auslandskrankenversicherung findest du in meinem Beitrag „Sicherheit auf Reisen“.

Preisniveau

Kambodscha gehört wie überhaupt die meisten Staaten Südostasiens zu einem der günstigsten Reiseziele und ist sogar noch günstiger als Vietnam oder Thailand. Ein einfaches Doppelzimmer im Guesthouse etwa gibt es bereits um die 8$, ein Bett im Hostel ab 4$.

Essen gehen im kleinen lokalen Restaurant mit kleinem Getränk beläuft sich durchschnittlich auf etwa 3-5$. Eine Schachtel Zigaretten kostet etwa 1$. Nach oben hin ist in allen Bereichen natürlich wie immer alles offen.

Teuerster Ausgabenpunkt dürfte sofern geplant definitiv Angkor Wat sein. Die Eintrittspreise zur historischen Tempelanlage und dem landesweiten Touristenziel Nummer Eins wurden im Februar diesen Jahres ordentlich angehoben. Ein Tagesticket kostet nun statt 20$ ganze 37$ und das von mir empfohlene 3-Tages-Ticket stolze 62$. Alles was du zu deinem Besuch in Angkor Wat wissen musst habe ich für dich mit „Von A nach B: Fortbewegung in Angkor Wat“ bereits ausführlich zusammengeschrieben.

Um den Überblick über deine Ausgaben nicht zu verlieren, empfehle ich dir die kostenlose App „Andro-Money“ – inklusive integriertem Währungsrechner!

In 3,5 Wochen Kambodscha & Thailand habe ich also zum Beispiel 655€ ausgegeben, das entspricht einem Tagesbudget von 28,50€!

Noch ein Wort zur bereits beschriebenen Doppelwährung Kambodschas. So sehr der Einsatz von US-Dollar die Zahlungsabwicklung auch erleichtert, ganz ohne Nachteille ist die Fremdwährung nämlich nicht. So ist die kleinste Preiseinheit meist pauschal 1$. Auch wenn ein Snack, oder Kaffee in Riel eigentlich weniger kosten würde, wird von Westlern oft einfach 1$ verlangt. Das klingt jetzt auf den ersten Blick natürlich nicht viel, bei 4 Wochen Reisen summiert sich dieser kleine Unterschied dann aber doch gewaltig. Nachfragen und schon mal Riel-Scheine aus dem Geldbeutel holen, schafft das meist aber schon Abhilfe. Denn hat dein Gegenüber den Eindruck, du weißt, wie der Hase läuft, kommt ihm ein „echter“ Preis meist schneller über die Lippen.

Tagesbudget

Abhängig von deinen persönlichen Ansprüchen kommst du mit durchschnittlichen 30€ am Tag bequem über die Runden. Essen, einfache Unterkünfte, Transporte und der ein oder andere Tagesausflug lassen sich mit diesem Tagesbudget gut finanzieren. Wenn du zu zweit reist (dir also etwa Doppelzimmer und TukTuks teilen kannst) sind auch 25€ oder weniger möglich, entspannter ist es jedoch definitiv etwas höher anzusetzen. Und auch hier sind nach oben hin selbstverständlich kaum Grenzen gesetzt.


Infrastruktur und Fortbewegung in Kambodscha

In Sachen Transport haben sich die Kambodschaner bereits einiges von ihren thailändischen Nachbarn abgeschaut und vor allem die touristische Infrastruktur wächst und wächst. Mit Bus, Taxi (auf dem Tonle Sap sogar mit dem Boot) und TukTuk kommst du so ziemlich überall hin. Da die Straßen teilweise nur bedingt ausgebaut sind, solltest du dich jedoch unbedingt darauf einstellen, dass auch kurze Streckenabschnitte entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen können.

Egal welche Variante du wählst, buchen kannst du zumeist ganz einfach in deiner Unterkunft. Da die Besitzer meistens spezielle Abmachungen mit Einzelanbietern haben, würde ich dir grundsätzlich dennoch empfehlen, vielleicht auch im Hotel ein paar Straßen weiter nach deren Angeboten zu fragen. Taxis und TukTuks kannst du dir auch bequem an der Straße organisieren, damit sparst du dir schon mal mögliche Provisionen für den Hotelbesitzer.

TukTuk & Taxi

Sowohl TukTuks, als auch Taxis findest du so ziemlich überall. Versuche dich bei dieser Variante aber im Idealfall schon in deiner Unterkunft über übliche Preisspannen zu informieren und kläre den Preis vor deiner Fahrt mit dem Fahrer ab. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass Taxifahrer in Asien ihre westlichen Gäste gerne ein vielfaches des üblichen Fahrtarifs zahlen lassen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer groben Hausnummer im Kopf, lässt sich die große Abzocke aber in der Regel vermeiden.

Bus

Mehrere Busunternehmen decken mittlerweile ein weites Streckennetz in Kambodscha ab – darunter Mekong Express, Giant Ibis oder auch Virak Buntam.
Vor allem letztere bieten auch Nachbtbusse mit „echten“ Schlafkojen an, genießen wegen häufiger Diebstähle zuletzt aber immer wieder in Verruf. Ich selbst bin aus Mangel an Alternativen selbst schon mit Virak Buntams Nachtbus von Siem Reap nach Sihanoukville gefahren und kann nichts Negatives berichten, empfehle dir aber dennoch aktuelle Bewertungen vor deiner Buchung im Auge zu behalten.

Als am sichersten gilt Giant Ibis . Zwar sind die Preise hier ein wenig höher, dafür handelt es sich bei den eingesetzen Bussen aber auch um die luxuriöseste Variante. Buchen kannst du Tickets ganz bequem über deren Website .

Um auch unterwegs nicht die Orientierung zu verlieren, empfehle ich dir Maps.me

Boot und Fähre

Im Bereich um den Tonle Sap und des Mekongs gibt es (bei entsprechendem Wasserstand) auch öffentliche Expressboote, die dich von A nach B bringen. Ich selbst habe diese Variante nicht genutzt, erkundige dich hierzu am besten Ebenfalls in deiner Unterkunft.

Die Inseln Kambodschas erreichst du mit der Fähre. Zwischen Sihanoukville, Koh Rong und Koh Rong Sanloem agieren vorwiegend westliche Anbieter, die um etwa 20$ ein Retourticket mit täglich mehreren Abfahrtszeiten inklusive Transport zum Pier anbieten. Ein günstigeres „Slow-Boat“, das vor allem auch von Einheimischen genutzt wird, geht lediglich früh morgens und sollte rechtzeitig gebucht werden.

Zwischen Koh Rong und Koh Rong Sanloem sowie den einzelnen zu Fuß zum Teil unerreichbaren Strandabschnitten der Inseln verkehren Taxiboote, die ab 5$ pro Nase ablegen. Koh Ta Kiev erreichst du wiederum nur vom Festland aus.


Unterkunft

Wo Touristen sind, gibt es Unterkünfte in Hülle und Fülle. Vom einfachen Guesthouse, über Hostels, bis hin zu edlen Resorts wirst du zumindest an den großen Hot-Spots des Landes so ziemlich alles finden.

Wie geschrieben geht das Ganze grunsdätzlich bereits ab 4$ los. Etwas spezieller verhält es sich jedoch abermals auf den Inseln des Landes. Möchtest du nach Koh Rong oder Koh Rong Sanloem, solltest du dir am besten bereits vor deiner Anreise ansehen, an welche Küstenseite es genau gehen soll. So gibt es an manchen Strandabschnitten zum Teil überwiegend gehobene Bungalowanlagen, während andere sich dank zahlreicher Hostels zum Backpacker-Mekka gemaußert haben.

Um einen groben Eindruck zu bekommen, kannst du die üblichen Buchungsportale á la Booking.com oder Agoda.de nutzen. Beide Portale locken nach Anmeldung mit Secret Deals. Letztere können schon mal einen Blick wert sein.

Ebenfalls gerade erst im Kommen sind Privatunterkünfte über AirBnB.

Das Portal steht für Schlafmöglichkeiten, die nicht von der Stange sind und hält schon mal das ein oder andere Highlight parat:

Wie so oft ist es aber natürlich nicht nötig deine Schlafmöglichkeit jedes Mal schon im Vorfeld zu buchen. Für die ersten zwei Nächte nach deiner Ankunft empfehle ich dir zwar dich schon vor deiner Anreise festzulegen, alles andere darf und sollte aber gerne spontan entschieden werden. Viele kleinere Familienbetriebe sind nämlich nach wie vor nicht online vertreten und setzen noch immer auf Laufkundschaft.

Ohne feste Buchung hast du zudem die Möglichkeit dir ein Zimmer erst einmal anzusehen. Mache das auch unbedingt, achte auf Sauberkeit, Steckdosen und den Allgemeinzustand. Gewöhne dir dafür ein gesundes Selbstbewusstsein an. Wenn dir ein Zimmer nicht passt, frag nach einem anderen oder zieh weiter. Das Ganze sollte natürlich immer mit Blick auf die lokalen Gegebenheiten passieren, für eine 4$-Unterkunft etwa solltest du also auch keinen großen Luxus erwarten.  Alle Tricks, wie ich die beste und günstige Unterkunft finde, erfährst du übrigens hier.


Packliste

Last but not Least nun noch zu allem, was für deine Reise nach Kambodscha in deinen Rucksack gehört. Wirf dazu am besten einen Blick auf meine Packliste. Von Klamotten, über Kosmetika, bis hin zur Reiseapotheke und den wichtigsten Dokumenten findest du hier alles in der Übersicht.

Gut wirksames Mückenspray bekommst du ähnlich, wie in Thailand in Form von Sketolene (mit DEET) in vielen Supermärkten. Bedenke jedoch, dass vor allem auf den Inseln Artikel des täglichen Bedarfs recht teuer sind und du dich im Vorfeld entsprechend eindeckst.

Denke außerdem auch an einen Adapter. Zwar gibt es vor Ort viele Steckdosen, die mit unseren Steckern kompatibel sind, allerdings sind die Anschlüsse nicht flächendeckend einheitlich. Ich selber nutze einen Universaladapter, damit spare ich es mir für jedes Land ein neues Teil anschaffen zu müssen.


Das war er auch „schon“ mein Rundumschlag zum Backpacking in Kambodscha! Noch Fragen, Anregungen oder möchtest du etwas ergänzen? Dann hinterlasse mir einen Kommentar, ich freue mich von dir zu hören. Ansonsten bleibt mir nichts weiter, als dir eine fantastische Zeit in Kambodscha zu wünschen! 

1 Comment

  1. Da sind ja super Tipps dabei! Ich würde sofort jedem empfehlen nach Kambodscha zu reisen und nicht nur die „großen“ Nachbarn anzusehen. Meine kulinarischen Highlights waren definitiv Lok Lak und Fisch Amok, das sind komplett andere Geschmäcker als in Deutschland. Eine echte Abkühlung ist der Zuckerrohrsaft, den es an jeder Straßenecke zu kaufen gibt. Der erste Schluck ist noch gewöhnungsbedürftig, aber danach schmeckt es super, erfrischt sofort und das Ganze nur für umgerechnet 25 Cent.
    Liebe Grüße Martin

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