Du denkst über eine Reise nach Sri Lanka nach? Alle wichtigen Infos zum Backpacking vor Ort, inklusive Planung, Budget, Route & Infrastruktur bekommst du hier in der Übersicht:


Sri Lanka hat sich in den letzten Jahren zu einer der ganz großen Nummern Asiens gemausert. Von Bürgerkrieg und einem verheerenden Tsunami gebeutelt, hielt in der letzten Dekade zunächst vor allem der Pauschaltourismus seinen Einzug in das Land. Nun ziehen endlich auch die Individualtouristen und damit auch zahlreiche Backpacker nach.

Land und Leute

Die Demokratisch Sozialistische Republik Sri Lanka (ehemals Ceylon) ist ein Inselstaat im Indischen Ozean vor der Südspitze Indiens. Das Eiland hat eine Gesamtfläche von etwa 65.600 km² und ist damit nicht einmal ganz so groß, wie Bayern (70.550 km²). Trotz seiner überschaubaren Größe hat Sri Lanka eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt zu bieten. Von einnehmenden Bergkulissen mit ewig weiten Teeplantagen, steppenartigem Flachland, bis hin zu paradiesischen Küstenörtchen, die Surfer, Taucher und Sonnenanbeter gleichermaßen ansprechen, ist hier alles mit dabei.

Im Dreieck Kandy, Polonnaruwa und Anurachapura bekommen Kulturliebhaber die Möglichkeit in die reiche Geschichte des Landes einzutauchen. Zahlreiche Nationalparks, eine reichhaltige Flora und jede Menge tierischer Bewohner (darunter Leoparden, Brillenbären und Elefanten), die via Safari entdeckt werden wollen, lassen derweil die Herzen von Outdoorfans und Naturenthusiasten höher schlagen.

Alle Details zu meiner Reiseroute findest du hier. 

Die Bewohner Sri Lankas

Um die Menschen in einem Land zu verstehen, muss man sich ihrer Geschichte bewusst werden. Bis Sri Lanka 1972 seien Unabhängigkeit erreichte, war der Staat Teil des britischen Kolonialreiches, das vor allem zum Zweck des Kaffe- und später Teeanbaus genutzt wurde. Zwischen 1983 und 2009 herrschte ein Bürgerkrieg der Schätzungen zu Folge mindestens 80.000 Menschen das Leben kostete.

Auch vom Tsunami, der 2004 als Folge eines gigantischen Erbebens im indischen Ozean für regionale Zerstörung unfassbaren Ausmaßes sorgte, blieb der Inselstaat nicht verschont. Besonders im Osten und Süden des Eilands forderte die Flutwelle ihren Tribut. Die Folge, mehr als 30.000 Tote. Die Auswirkungen dieser bewegten Geschichte sind bis heute spürbar und die Singhalesen sind noch merklich damit beschäftigt zurück zur eigenen Identität zu finden und das Vergangene aufzuarbeiten.

Das hält die Menschen vor Ort jedoch keinesfalls davon ab Gästen und Reisenden absolut offen und freundlich zu begegnen. Und ich durfte die Mehrheit der Bevölkerung als absolut hilfsbereit und aufgeschlossen kennenlernen. Zwar macht sich die „asiatische Geschäftstüchtigkeit“ stellenweise auch schon hier bemerkbar, in Summe wird hier aber noch wesentlich weniger versucht Touristen Geld aus der Tasche zu ziehen, als etwa im touristischen Thailand.

Sprache 

Seit 1958 gilt singhalesisch als Amtssprache Sri Lankas. Sie ist Muttersprache der Singhalesen, der mit 16 Millionen Einwohnern größten ethnischen Gruppe des Inselstaates. Geschrieben wird in einer sogenannten Abugida, einer indischen Schriftform, in der Buchstaben segmental nach Silben angeordnet werden. In touristisch stark frequentierten Bereichen kommt aber auch das lateinische Alphabet zum Einsatz. Ebenfalls weit verbreitet und als Nationalsprache anerkannt ist Tamil, die von der Bevölkerung der Tamilen, die größte ethnische Minderheit des Landes, gesprochen wird.

Als Folge der britischen Kolonialisierung war Englisch bis in die 1950er Jahre Amtssprache im ehemaligen Ceylon und wird heute noch als Verkehrs- und Bildungssprache verwendet. Deshalb sprechen die meisten Einwohner Sri Lankas – wie immer natürlich vor allem in touristischen Gebieten – auch relativ gutes und verständliches Englisch, so dass du auch ohne singhalesische Sprachkenntnisse in den meisten Fällen sehr gut zurechtkommst.

Natürlich freuen sich die Locals aber darüber, wenn man zumindest ein paar der gebräuchlichsten Floskeln auch in der Landessprache beherrscht – oder es zumindest versucht.

 


Wetter & Reisezeit

 

Während der Wetter im Jahresverlauf in den meisten asiatischen Ländern vor allem vom Monsun geprägt ist, treffen auf Sri Lanka im Jahresverlauf gleich zwei Monsune. Der Südwestmonsun sorgt zwischen Mitte Mai und Ende September an der Westküste für zahlreiche Niederschläge, der Nordostmonsun von Oktober bis Mitte April im Norden und Osten der Insel.

Das macht Sri Lanka grundsätzlich zum ganzjährigen Reiseziel. Je nach Jahreszeit solltest du dich aber eben für eine Inselhälfte entscheiden. Grundsätzlich bedeutet Regenzeit aber wie immer nicht, dass die betroffenen Regionen per se gemieden werden sollten, denn nur in den seltensten Fällen regnet es immerhin wirklich den ganzen Tag. Allerdings solltest du beachten, dass die ohnehin schon unruhigen Gewässer der Küstenorte zur Regenzeit schon mal weniger einladend ausfallen können.


Sicherheit

Galt Sri Lanka zur Zeit des Bürgerkriegs zumindest in Sachen Individualreise noch als regelrechtes Tabu-Ziel, hat sich die Sicherheitslage seit 2009 merklich entspannt. Lediglich mit vermehrter Militär- und Polizeipräsenz ist in einigen Gebieten, vor allem aber im Norden um Jaffna, noch zu rechnen.

Persönlich habe ich mich in Sri Lanka, wie auch sonst in Asien, zu keiner Zeit unwohl gefühlt und kann den Inselstaat als wirklich sicheres Reiseland empfehlen. Natürlich solltest du auch hier mit Sinn und Verstand reisen, Scams, kleinere Betrügereien und Diebstähle sind nämlich auch hier keine Seltenheit. Alle wichtigen, wenn auch recht konservativen Infos zur Sicherheit in Sri Lanka, findest du brandaktuell wie immer auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

Als Frau in Sri Lanka

In Sri Lanka herrscht weitestgehend noch immer eine „traditionelle“ Rollenverteilung. Männer haben das Sagen und Frauen fügen sich noch all zu oft in ihren Rollen. Bestes Beispiel: Während einer brechend vollen Busfahrt von Tissamaharaham nach Arugam Bay stand eine junge Frau auf, um einem männlichen Westler ihren Platz zu geben.

Grundsätzlich wird so auch bei Reisenden zuerst der Mann angesprochen – egal ob Restaurant, Hotel oder Bus. Wenn nun kein Mann dabei ist, wird zunächst zwar oft überrascht, aber keinesfalls negativ reagiert. Alleinreisende Frauen, ob nun in Paaren oder allein, sind schlichtweg ein Konstrukt, dass für die Menschen vor Ort selbst undenkbar wäre. So wurden wir auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit gefragt, warum wir denn alleine unterwegs sind, was unser Mann daheim dazu sagt und , wenn herauskommt, dass wir mit Ende 20 noch nicht verheiratet sind, im Zweifelsfall schon mal der Cousin dritten Grades als möglicher Prince Charming angeboten. Im Grunde lässt sich das Ganze also unter kultureller Neugierde verbuchen.

Dennoch liest man immer wieder von Storys laut denen allein reisende Frauen sexuell belästigt wurden oder es zu Übergriffen kam. Persönlich kann ich dergleichen absolut nicht bestätigen und auch sämtliche Mädels, die ich unterwegs getroffen habe, konnten nichts in die Richtung berichten. Das heißt zwar nicht, dass es im Einzelfall nicht doch zu solchen Situationen kommen könnte, das sollte dich aber nicht davon abhalten dem Inselstaat auch als Solo-Travellerin einen Besuch abzustatten. Wie immer, hör auf dein Bauchgefühl. Nimm am Abend vielleicht doch lieber das Tuk Tuk zurück zum Hotel und lass dich von den kleineren Avancen, die dir dann und wann entgegenschlagen, gar nicht erst beeindrucken.


Währung und Budget

In Sri Lanka wird mit Sri-Lanka-Rupie bezahlt. 1€ entsprechen dabei aktuell etwa 161 LKR. Eine Rupie entspricht 100 Cent und es gibt Münzen zu 25 Cent, 50 Cent, 1 Rupie, 2 Rupie und 5 Rupie. Das Meiste wirst du jedoch in Scheinen bezahlen, die bei 10 Rupien beginnen und einen Maximalwert von 5000 Rupien haben

ATM-Abdeckung

Wie immer ist es nicht nötig und auch gar nicht sinnvoll dein gesamtes Reisebudget schon von deiner heimischen Bank bzw direkt vor Ort in Rupie wechseln zu lassen. Letztere Option wäre grundsätzlich zwar sinnvoller, da du vor Ort einen besseren Kurs bekommen dürftest, als in Deutschland. Grundsätzlich kann ich dir aber nur davon abraten zu viel Bargeld mit dir herumzutragen. Im Fall der Fälle ist sonst nämlich gleich deine ganze Reisekasse futsch. Alle Infos zum sicheren Umgang mit Geld auf Reisen und wie du auch im Worst Case nicht in Panik verfallen musst, habe ich für dich unter „Sicherheit auf Reisen“ zusammengefasst.

Die bessere Alternative zu Barem ist und bleibt die Kreditkarte. Schon am Flughafen in Colombo wirst du zahlreiche ATMs finden. Insgesamt darf man die Banken- und ATM-Abdeckung Sri Lankas als durchaus gut bezeichnen. Lediglich in kleineren Orten und ländlichen Regionen, kann es schon mal eng werden. Erkundige dich deshalb am besten immer vor deiner Weiterreise in den nächsten Ort kurz in deiner Unterkunft, ob du dich noch entsprechend eindecken solltest.

Aktuell gibt es allerdings immer wieder Probleme mit ausländischen Kreditkarten. So mussten wir feststellen, dass immer mehr örtliche Banken diese nur zum Teil oder gar nicht mehr akzeptieren. Übrigens ein Problem, mit dem wir nicht alleine dastanden und all zu oft, durften wir ganze Backpacker-Schwärme beobachten, die verzweifelt von einem ATM zum nächsten pilgerten. Als absolut zuverlässig hat sich für uns die glücklicherweise recht häufig vertretene Commercial Bank (mit blauem Logo) erwiesen.

Am ATM selbst fallen für das Abheben durchschnittlich 400 LKR (etwa 2,50€) an. Hinzu kommen noch die Gebühren deiner heimischen Bank. Idealerweise sind das gar keine. Eine kostenlose Kreditkarte, bei der sowohl Kontoführung, als auch weltweites Abhaben zum Nulltarif angeboten werden, findest du klassischerweise bei der DKB, zu vergleichbaren Konditionen aber auch bei der Commdirect. Letztere verwende ich mittlerweile selbst. Visa genießt dabei eine höhere Akzeptanzrate als Mastercard. Auf eine EC-Karte allein würde ich in Sri Lanka nicht setzen. Zu hohe Gebühren und eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der ATM dir dann doch kein Geld ausspuckt, machen diese Variante zur absoluten Notlösung. Als Backup, dar die aber natürlich gerne in dein Gepäck.

Die richtige Kreditkarte auf Reisen*

Preisniveau

Sri Lanka darf sich im globalen Vergleich als noch immer absolut günstiges Reiseziel betiteln, ist allerdings etwas teurer als etwa Thailand oder andere Staaten in Südostasien. Das liegt vor allem an den relativ gehobenen Preisen für Unterkünfte, die schon im günstigsten Preissegment mit etwa 15-20€ pro Doppelzimmer zu Buche schlagen (vergleichbar etwa mit Bali). Eine Portion einfaches, aber unfassbar leckeres Essen (meistens verschiedene Curry-Varianten) gibt es im kleinen Familienrestaurant inklusive Getränk zwischen 3 und 5 Euro. Dabei sind vor allem auch die regionalen Unterschiede zu beachten. Vor allem in touristisch gut erschlossenen Gegenden (z.B. Ella oder Arugam Bay) kosten sowohl Unterkünfte, als auch Essen und Trasnport gut und gerne 25% mehr als sonst. Transporte mit öffentlichen Verkehrsmitteln kosten hingegen auch über weite Strecken oftmals weniger als 1€, wer sich einen privaten Fahrer mietet, muss natürlich mehr einrechnen.

Damit du den Überblick über deine Ausgaben vor Ort nicht verlierst, empfehle ich dir die kostenlose App Andro-Money.

Tagesbudget

Bei einfacher Unterkunft, Essen im kleinen Restaurant und Fortbewegung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, kommst du gut und gerne mit 30€ am Tag aus. Da das Hotelzimmer immer voll bezahlt werden muss, kannst du dir davon natürlich mehr leisten, wenn du zu zweit reist. Aber auch Alleinreisende finden zumindest in den großen Touristenzentren mittlerweile mehr und mehr Hostels und können so ihren Geldbeutel schonen. Wer viele Ausflüge machen möchte und auf den allabendlichen Drink nicht verzichten möchte, sollte etwas mehr einplanen, nach oben hin ist natürlich wie immer alles offen.

Zum Vergleich: Ich habe in 28 Tagen Sri Lanka ohne Flüge etwa 810€ ausgegeben. Geschlafen habe ich mit meiner Reisebegleitung in einfachen Guesthouses und kleineren Hotels, die durchschnittlich auf etwa 12€ pro Nase und Nacht kamen. Gegessen haben wir ausschließlich in kleinen lokalen Küchen, uns aber zum Frühstück öfter auch mit frischem Obst vom Markt selbst versorgt. Unsere Route quer über die Ostküste war der günstigste Posten und hat uns in Summe gerade einmal um die 60€ gekostet. Mit im Budget enthalten sind dabei sogar zwei Safaris (Jala Nationalpark & Minneriya Nationalpark), ein Kochkurs, ein Tagesausflug inklusive eigenem Fahrer, Wanderungen, Schnorcheln diverse Tempeleintritte und die Anlage Sigirya.

 

 

 


Infrastruktur

 

Grundsätzlich erwartet dich in Sri Lanka eine sehr gute, flächendeckende Infrastruktur aus Bus und Bahn. Ein zweigleisiges System, wie du es etwa in Thailand findest, das im Grunde ein eigenes Netz nur für Touristen hat, findest du hier aber kaum. Wenn du günstig von A nach B kommen möchtest (und dabei reden wir von Cent-Beträgen für weite Strecken), musst du es machen, wie die Einheimischen. Soll heißen, volle, wenig komfortable Busse, in denen du schon mal über Stunden stehen musst, sind dann das Transportmittel der Wahl. Klingt anstrengend, kann es auch sein.

Busfahren in Sri Lanka

Busfahren wird in Sri Lanka ein gewisses Risiko nachgesagt. Wenn ich mich an Fahrten durch kurviges Bergland erinnere, während denen der Fahrer mit 50 Sachen um die Kurven geheizt ist und ich mich leicht panisch festkrallen musste, um nicht aus der offenen Tür zu fallen, stimmt das wohl auch. Und auch die hohen Unfallraten sprechen nicht zwangsläufig für diese Form der Fortbewegung.

Trotzdem waren solche „Horror-Fahrten“ eher die Ausnahme und in aller Regel bin ich immer gut und günstig ans Ziel gekommen. Um die absoluten Stoßzeiten zu vermeiden, solltest du versuchen die Hauptrouten (hin und zurück von Colombo etwa) an Wochenenden zu meiden, dann sind nämlich auch die meisten Einheimischen unterwegs. Probiere es aus und geh nach deinem persönlichen Gefühl, günstiger kommst du vor Ort aber definitiv nicht weg.

Dein Gepäck wird während den Fahrten im Übrigen im unteren des Busses aufbewahrt, verwahre sämtliche Wertsachen also unbedingt in deinem Daypack, bzw nah am Körper. Um kleineren Scams zu entgehen solltest du immer darauf bestehen dein Ticket direkt im Bus zu bezahlen (so ist es auch üblich), um nicht am Ende der fahrt zusätzlich zu Kasse gebeten zu werden.

Fahrzeiten und Linien

Grundsätzlich ist das singhalesische Bussystem als Westler anfangs etwas schwer zu durchschauen. Zur groben Übersicht solltest du wissen, dass es innerstädtische Busse und Intercity-Busse gibt. Letztere sind zusätzlich noch in Express-Busse (meistens eine Art übergroßer Minivan) und klassische Linien mit Stopp an jeder Milchkanne unterteilt. Außerdem gibt es private Anbieter und ein staatliches Liniensystem (rote Busse). Letztlich dürfte dir fast egal sein, in welchem Bus du landest, da du darauf gerade als Anfänger nur wenig Einfluss haben dürftest und aus eigener Erfahrung gesprochen, hat es eigentlich nie einen großen Unterschied gemacht (mal vom etwa doppelt so teurem, aber dafür auch wesentlich schnelleren Express-Bus abgesehen). Die wichtigere Frage ist, wie du überhaupt in den Bus kommst.

Idealerweise startest du deinen Streckenabschnitt an einem der städtischen Busbahnhofe. Frag am besten in deiner Unterkunft nach, wie du zu deinem nächsten Zielort gelangst. Was dann folgt, ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber es funktioniert. Frage am Bahnhof nach dem Bus zu Ort XY und es wird sich immer jemand finden, der dich zur richtigen Linie bringt. Selbiges gilt auch für den Busfahrer, der – auch wenn er kaum Englisch spricht – immer dafür sorgen wird, dass du rechtzeitig aussteigst. Nicht immer wirst du eine Direktfahrt nutzen können, das eben erwähnte Prinzip funktioniert aber immer wieder und selbst wenn du zehn Mal umsteigen musst, mit einem Lächeln auf den Lippen nachgefragt wird dich immer jemand in den richtigen Bus schubbsen.

Landest du an einer durch ein blaues Busschild gekennzeichneten Haltestelle am Straßenrand, kann es hingegen schon mal schwierig sein, den richtigen Bus zu erkennen. Idealerweise fragst du bei einem Mitwartenden nach, der dann den Richtigen für dich anhält. Ziele und Richtungen findest du aber auch meistens auf Englisch auf der Frontscheibe der Busse. Zum Stoppen musst du dann nur noch auffällig winken.

Zug Fahren Sri Lanka

Wer glaubt die Busse in Sri Lanka seien voll, sollte es einmal mit dem Zugfahren probieren. Vor allem die Strecke zwischen Kandy und Ella gilt als besonders malerisch und gehört fast schon zum Pflichtprogramm bei einem Besuch auf dem Inselstaat. Das hat jedoch zur Folge, dass die ohnehin schon überlastete Hauptroute ins Hochland zuweilen völlig überlastet ist. Idealerweise solltest du dein Zugticket schon einige Tage im Voraus (frühester Termin 30 Tage vor Abreise) reservieren. Nur so hast du überhaupt die Möglichkeit an Tickets für die erste und zweite Klasse inklusive reserviertem Sitz zu gelangen. Reservierungen sind direkt am Bahnhof vor Ort möglich, zum Teil aber auch telefonisch. Alle wichtigen Infos zu Fahrplänen, Strecken und Preisen findest du auf der offiziellen Seite der singhalesischen Bahn.

Du kannst zwar auch erst am gleichen Tag zum Bahnhof gehen, die Wahrscheinlichkeit dann noch einen Sitzplatz oder überhaupt ein Ticket für die höheren Klassen zu bekommen, ist aber sehr gering. Im Worst Case kann es sogar passieren, dass du gar nicht mehr mitkommst. Möchtest du dich in deiner Spontanität im Vorfeld also nicht einschränken lassen, solltest du in jedem Fall ausreichend Nerven und Zeit mitbringen

Übrigens: Auch wenn die Strecken in Sri Lanka ob der übersichtlichen Größe des Inselstaates zumindest auf dem Papier selten länger als 200-300 Kilometer ausfallen, solltest du dich immer darauf einstellen, dass du mindestens doppelt so lange brauchen wirst, als es in Deutschland der Fall wäre. Sieh es als Teil der Experience.

Privater Fahrer

Wem die Fahrt mit den Öffentlichen dann doch zu heikel ist, bleibt nichts anderes übrig, als auf einen privaten Fahrer auszuweichen. Für jeden der etwas mehr Budget zur Verfügung hat, ist das im Übrigen auch die aktuell noch gängigere Variante.

Absoluter Vorteil sind natürlich die komfortableren Rahmenbedingungen, Individualität und schnellerer Transport von A nach B. Immerhin muss das Privatauto nicht wie der Bus alle 200 Meter für einen weiteren Fahrgast anhalten. Service hat jedoch seinen Preis und die Preise liegen aktuell bei durchschnittlichen 60$- 70$ pro Tag und Auto (inklusive Unterkunft und Versorgung des Fahrers). Trinkgelder, Snacks und das gelegentliche gemeinsame Essen kommen dabei noch oben drauf.

Sammeltaxi

Bislang eigentlich fast nur in den großen Touristenzentren (z. B. Arugam Bay, Ella) vertreten, sind Sammeltaxis. Die bilden das Mittelding zwischen öffentlichem Bus und privatem Fahrer. Die Preise für die festgelegten Ziele findest du in aller Regel auf eine entsprechenden Tabelle an der Front des Minivans. Verhandeln lohnt jedoch in jedem Fall.

Tuk Tuk

Um innerhalb eines Ortes von A nach B zu kommen, ist neben den innerörtlichen Bussen der größeren Städte das Tuk Tuk das Mittel zum Zweck. Kurze unter 5 Kilometern sollten nicht mehr als 1-2 € kosten. Üblicherweise wird man aber versuchen einem Ausländer mehr abzunehmen, als es normalerweise der Fall wäre. Erkundige dich deshalb am besten in deiner Unterkunft, was für Fahrten vor Ort üblicherweise veranschlagt wird. Übrigens lassen sich auch Tuk-Tuk-Fahrer für den ganzen Tag mieten. Als Richtwert: Für eine achtstündige Tour durch Haputale haben wir zu zweit 3000 LKR (etwa 22€ bezahlt), hinzu gekommen sind noch diverse Eintritte und ein kleines Trinkgeld zum Schluss. Sicher geht das auch noch günstiger, im Hinblick auf Spritkosten, Instandhaltung des Tuk Tuks und aufgewendete Zeit sind knappe 11 € pro Person ja nun wirklich mehr als vertretbar.

Auto & Roller mieten in Sri Lanka

Ist es in anderen Staaten Asiens Gang und Gäbe, dass Backpacker das Umland auf eigene Faust mit Roller und Co. erkunden, ist dieser Geschäftszweig in Sri Lanka erst bedingt angekommen. Das liegt zum einen vor allem daran, das der Roller auf dem Inselstaat gar nicht so sehr vertreten ist, wie das Autos und Tuk Tuk, andererseits gibt es für Touristen verhältnismäßig strenge Auflagen was das Anmieten eines Fahrzeugs im Land angeht.

Neben einem gültigen internationalen Führerschein, der nur in Verbindung mit deinem regulären Führerschein gilt, musst du vor Ort zusätzlich eine örtliche Fahrerlaubnis eingeholt werden. Die ist seit August 2014 wohl auch direkt am Flughafen in Colombo erhältlich. Hauptproblem scheint jedoch die für Reisende nur Schwer zu klärende Versicherungsfrage vor Ort zu sein und weitestgehend wird vom Selberfahren in Sri Lanka aktuell noch abgeraten. Möchtest du es dennoch wagen, solltest du dich im Vorfeld eingehend informieren. Da ich diese Variante selbst nicht genutzt habe, kann ich dir zu diesem Thema aber leider keine genauen Infos liefern.


Route

Deine Route dürfte wie bereits geschrieben davon abhängig sein, zu welcher Jahreszeit du Sri Lanka einen Besuch abstattet und wie lange du planst vor Ort zu sein. Ich selbst war zwar knappe vier Wochen unterwegs, da ich der Arbeit wegen aber allein in Ella mehr als eine Woche hängen geblieben bin, habe ich dir meine Reiseroute für den Osten Sri Lankas auf drei Wochen ausgelegt zusammengefasst. Wie immer handelt es sich dabei natürlich nur um einen Vorschlag, der dir als grobe Orientierungshilfe für dein eigenes Abenteuer dienen sollte.

 


Unterkunft

Die Unterkünfte in Sri Lanka rangieren vom einfachen, aber gemütlichen Guesthouse bis hin zum Nobel-Resort, Aryuveda-Retreat und allem, was dazwischen liegt. Hostels gibt es zumindest in touristisch gut erschlossenen Gegenden bereits vereinzelt, allerdings stellt man sich vor Ort erst nach und nach auf Alleinreisende Backpacker ein.
So ist es bislang auch noch üblich, dass immer das gesamte Doppelzimmer bezahlt werden muss – auch bei Einzelbelegung. Versuche dennoch zu handeln. Gerade wenn du vorhast länger zu bleiben, kann es gut sein, dass ein Preisnachlass drin ist.

Preise für ein Doppelzimmer starten bei etwa 15€. Durchschnittlich solltest du pro Zimmer und Nacht bereits im günstigeren Segment aber um die 20€ einplanen. Vor allem in touristisch stark frequentierten Gegenden, wie Arugam Bay oder Ella musst du nämlich mit gut und gerne 25% mehr rechnen, als andernorts.
Außer zur absoluten High-Season oder zu nationalen Feiertagen, ist es in den seltensten Fällen erforderlich deine Unterkunft bereits im Voraus zu buchen. Sieh dir am besten vor Ort einige Varianten an und lasse dir unbedingt auch das Zimmer zeigen.

Unabhängig davon lohnt es sich aber natürlich schon vor deiner Anreise online Bewertungen und Preise zu vergleichen, um dann bereits den ein oder anderen Anhaltspunkt vor Ort zu haben. Agoda.com oder die Secret Deals von Booking.com locken zudem immer wieder mit lohnenswerten Schnäppchen. Ein Blick ist es also allemal wert.

Viele, vor allem kleinere Familiebetriebe, sind mittlerweile auch auf AirBnB vertreten. Hier findest du vor allem persönliche, individuelle Schlafmöglichkeiten. Wenn du noch nie über die Plattform gebucht hast, darfst du dich für deine Erstanmeldung zudem über ein Guthaben von 35€ freuen, dass du ab einer Buchung von 65€ einlösen kannst.

Egal wie und wo du buchst. Oft ist im Preis der Übernachtung auch ein reichhaltiges Frühstück inklusive (oder gegen kleinen Aupreis erhältlich). Für dich der perfekte Moment um tolles singhalesisches Essen zu probieren! Wer es nicht ganz so exotisch mag, sollte aber vielleicht dazu sagen, dass man es süß mag, sonst kann schon mal Fischcurry an stelle von leckeren Pancakes und Obst auf dem morgendlichen Teller landen. Und natürlich solltest du auch unbedingt den hervorragenden Schwarztee probieren! Überhaupt sind Singhalesen hervorragende, sehr bemühte Gastgeber, die dir bei etwaigen Problemen und Fragen immer gerne zur Seite stehen.


Kleines Aber: Manch ein Hotelbesitzer verlangt zusätzlich zum Zimmerpreise eine Service-Gebühr von 10%. Das ist absolut nicht die Regel, jedoch waren wir nicht die einzigen, die von solchen Extrakosten „überrascht“ wurden. Kläre das also am besten vor deiner Buchung ab.

W-LAN

Viele Cafés und Unterkünfte Sri Lankas bieten ihren Gästen mittlerweile W-Lan an. Sei dir jedoch dessen bewusst, dass das in der Regel nur für das absolut Nötigste taugt, wenn überhaupt. Echte Flatrates, wie wir sie von Zuhause kennen, gibt es auf der Insel nämlich nicht und die Besitzer müssen monatlich Datenvolumen kaufen. Ist das aufgebraucht, wird gedrosselt oder es geht gar nichts mehr. Im Hinblick auf mögliche Mehrkosten für deinen Host bzw. alleine schon der Rücksicht auf andere Gäste wegen, solltest du exzessives Streamen und dergleichen also nach Möglichkeit sein lassen. Wenn es gar nicht ohne geht (wie in meinem Fall etwa für die Arbeit), solltest du dir eine eigene Simkarte zulegen. Die gibt es bereits am Flughafen von unterschiedlichen Anbietern. Aber auch hier kaufst du in der Regel nur eine bestimmtes Datenvolumen und musst dann eben wieder aufladen.


Packliste

Last but not least fehlt natürlich noch die passende Packliste für deinen Aufenthalt im wunderschönen Sri Lanka. Sieh dir dafür am besten direkt meine „ultimative Packliste“ an. Die ist auf subtropische Reiseziele ausgelegt und enthält zusätzlich alle wichtigen Infos zur Reiseapotheke und eine Übersicht deiner wichtigsten Dokument. Bedenke jedoch, dass es gerade im Hochland Sri Lankas schon mal kühl werden kann. Eine Garnitur entsprechend warmer Kleidung sollte also definitiv mit in deinen Backpack.


Denke außerdem daran, dass die Einfuhr von Zigaretten nach Sri Lanka verboten ist!

 


Das waren sie auch „schon“ die wichtigsten Infos für deinen Backpacking-Trip nach Sri Lanka. Hast du noch Fragen oder Anregungen? Dann hinterlasse mir einen Kommentar, ich freue mich von dir zu hören!