Die Wahrheit über das Alleine-Reisen

Immer mehr junge und junggebliebe Deutsche ziehen derzeit mit ihrem Rucksack aus, um die noch so entlegenen Winkel unserer schönen Erde zu erkunden. Wenn Fernweh zum Massenphänomen wird. Als ultimative Art seiner Wanderlust zu fröhnen, wird derzeit vor allem das Alleine-Reisen in den Himmel gelobt. Erst wer alleine reist, kann ein Land in vollen Zügen erfahren, erweitert seinen Horizont über die Grenzen der eigenen Komfortzone hinaus und stellt sich überhaupt erst dem großen Unbekannten und damit auch dem ultimativen Abenteuer – so heißt es.

Obwohl auch ich ein großer Verfechter des Alleinreisens bin, komme ich nicht umhin zu bemerken, dass diese Art des Reisens eine übermäßige Glorifizierung erfährt und die Realität dessen, was einen da draußen erwartet allzu oft nur sehr einseitig wiedergibt. Mit den weniger schönen Seiten des Alleinreisens wird dabei gefühlt etwas zu bewusst hinter dem Berg gehalten.

Höchste Zeit also für eine Stellungnahme von einer die sie alle schon erlebt hat, die Ups und Downs, die absoluten Sonnen- aber auch die Schattenseiten dieser Art zu reisen. Dabei möchte ich niemanden entmutigen oder gar das Alleinreisen als solches schlecht machen, wer sich für diesen Weg entscheidet, verdient es aber eben auch ein Gesamtbild aller relevanten Punkte zu bekommen.


Alleine Reisen ohne Einsam zu sein

Zunächst einmal einer der unbestreitbaren und größten Vorteile, die das Alleine-Reisen mit sich bringt. Wer ohne Begleitung reist, kann sich freier bewegen, muss keine Kompromisse eingehen und kann seine Reise ganz seinen eigenen Bedürfnissen an jedem einzelnen Tag neu gestalten. Wie wichtig das Allein-Sein als solches ist und warum man seine Grundbedürfnisse erst so überhaupt zu erkennen lernt, habe ich mit „Die Kunst des Alleinseins“ vor einigen Wochen bereits ausführlich beschrieben. Für mich, die gerne auch mal nur für sich ist, ist dieser Punkt einer der ausschlaggebendsten, warum ich mich immer wieder dafür entschiede solo loszuziehen.

Die große Reisegemeinschaft

Oft ist dieser offensichtliche Vorteil aber auch eben jener, der letztlich für die meisten Bauchschmerzen sorgt:

„Was wenn ich mich unterwegs einsam fühle und keinen Anschluss finde?“

Standardmäßig kommt auf diese oft gestellte Frage meist die Antwort, dass es in den meisten Ländern super einfach ist, mit anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen und man – sofern man es denn eben möchte – eigentlich immer jemanden findet, mit dem man zumindest einen Stück des Weges ziehen kann. Eigentlich…

„Alles kann, nichts muss!“

Auch wenn dem in vielen Fällen auch wirklich so ist, muss man sich dessen bewusst sein, dass es eben doch einmal passieren kann, dass der dringend benötigte Anschluss ausbleibt. Meine erste Solo-Reise hatte ich vor einigen Jahren, mit ähnlichen Bedenken, nach Irland gestartet. Da ich mir als Reisezeitraum mit November so ziemlich die absolute Low-Season ausgesucht hatte, waren die Hostels auf meinem Weg zum Teil komplett leer, sprich, ich war dann auch tatsächlich der einzige Gast und mit Anschluss war dementsprechend nicht viel – für einen Reiseneuling und in Kombination mit sehr bescheidenem Wetter eher semi-geil. Dieses Erlebnis steht exemplarisch für die zahlreichen Faktoren, die dazu führen können, dass es mit der Gesellschaft auch einfach Mal nicht so recht klappen will.

Übrigens: Nur weil man in seiner Unterkunft andere Reisende trifft, heißt dass noch lange nicht, dass das dann auch unbedingt Menschen sind, mit denen man gerne Zeit verbringen möchte.

„Social Media, dein Freund und Helfer“

Aber auch hier können die Neuerungen der modernden Welt helfen. Immerhin ist die wachsende Reisegemeinschaft immer besser über soziale Medien und Co. verknüpft und so ist es keine Seltenheit mehr, dass kurzfristig einsame Seelen in Facebook-Gruppen und dergleichen nach gleichgesinnten in der Region suchen. Im Grunde also, wie Tinder für Reisende, nur ohne Sex… oder manchmal eben doch.

Hier einige Beispiele wirklich nützlicher Facebook-Gruppen, in denen sich Reisende gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite stehen: 


Reiseabschnittsgefährten

In Summe bietet das Alleine-Reisen also tatsächlich fantastische Möglichkeiten neue Menschen (ob Locals oder andere Traveller) kennenzulernen. Dazu kommt, dass man in einer Gruppe unterwegs, meist unbewusst, eher unter sich bleibt und sich neuen Menschen weniger aufgeschlossen zeigt, als es auf einem Solo-Trip der Fall wäre. Trotzdem sollte man aber eben im Kopf behalten, dass auch das nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ abläuft und es nicht darum geht völlig krampfhaft Anschluss zu finden.

Genau letzteres ist aber ebenfalls eines der Phänomene, die mir als Reisender immer häufiger begegnen. Schauplatz sind dabei Hostels auf der ganzen Welt. Eines vorweg: Ja, in Hostels triffst du statistisch gesehen auf die meisten Solo-Reisenden und potenziell Gleichgesinnten und es ist der oft vorhandenen gemeinschaftlichen Atmosphäre wegen tatsächlich einfacher jemanden kennenzulernen, als im überschaubaren, weniger populären Homestay (obwohl ich die meisten meiner wirklich Eindruck hinterlassenden Bekanntschaften in letzteren getroffen habe, aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr).

Das Hostel-Phänomen

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Das dürfte wohl auch der Grund sein, warum – parallel zum derzeitigen Hype ums Solo-Reisen – auch die Zahl der Hostels exponentiell in die Höhe schießt. Suchten Backpacker einst Abgeschiedenheit an Orten, die vor ihnen noch kaum ein Reisender betreten hat, gehören die eigens eingerichteten Schlafstätten für den kleinen Geldbeutel heute vielerorts zum Standardprogramm vieler Rucksack-Touristen.

Oft ist es dann aber eben so, dass sich eben jene, die von der Angst des Einsamseins erfasst werden, gerade in Hostels völlig verzweifelt auf etwaige Neuankömmlinge stürzen – in der Hoffnung eine annehmbare Gesellschaft für die kommenden Tage oder auch Wochen zu finden. Zwanglosigkeit, Flexibilität und vor allem die eigene Freiheit rücken dabei bedauerlicherweise all zu ift in den Hintergrund, werden doch bereitwilligst Kompromisse eingegangen, um sich nur ja einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Etwaige verzweifelte Stimmchen werden im übrigen auch immer öfter online laut.

Mit Alleine-Reisen hat das dann aber eben nur noch wenig zu tun, stellte man doch eben jene Attribute, die dabei den großen Vorteil ausmachen plötzlich hinten an. Nur noch einmal zum Verständnis: Es geht keineswegs darum Reiseabschnittsgefährten per se als verwerflich abzustempeln. Wie oben beschrieben sind neue Bekanntschaften immerhin ein maßgeblicher Teil des Solo-Erlebnisses. Wenn über seiner Suche nach Gleichgesinnten das Reisen an sich jedoch völlig vergisst und es schlicht nicht ertragen kann auch mal ein paar Tage für sich zu sein, sollte man sich aber vielleicht einfach überlegen, ob das Alleine-Reisen wirklich die richtige Wahl für einen ist.

„Nicht jeder ist fürs Alleine-Reisen gemacht!“

So, nun ist es raus! Auch wenn unzählige Verfechter des Soloreisens da draußen das bestimmt anders sehen, alleine loszuziehen ist nichts für jeden – und das its völlig in Ordnung! Natürlich ist es super, wenn du die Experience ganz für dich in die große Weite welt auszuziehen ausprobierst und dich aus deiner eigenen Komfortzone herauswagst, es gehört aber eben auch dazu dabei zu erkennen, ob manche Dinge dem eigenen Typ, deinen Bedürfnissen und deinem Wohlbefinden entsprechen. Du wirst mit dem Alleine-Reisen nicht warm? So what? Dann lass es. Beim Reisen geht es doch um Freiheit, darum neue Länder und Kulturen, aber eben auch darum dich selbst neu zu entdecken. Wie du diesen Weg bestreiten möchtest liegt letztlich doch ganz bei dir. Es gibt kein Patentrezept zum Reisen, der einzig richtige Weg ist deiner! Und den kann dir wie sonst im Leben auch niemand vorgeben.


Die unvermeidlichen Schattenseiten

Nachdem das nun geklärt ist, möchte für alle, die sich nichts desto trotz ein ein Solo-Abenteuer wagen möchten, natürlich auch nicht mit den weniger angenehmen, in der Praxis zum Teil aber gar nicht vermeidbaren Situation hinterm Berg halten, mit denen man unterwegs konfrontiert werden kann.

In Gesundheit, wie auch Krankheit

 

In einer perfekten Welt, bestünde das Reisen lediglich aus immerwährendem Sonnenschein und einer Aneinanderreihung erinnerungswürdiger Momente. Jeder der selbst schon einmal unterwegs war, weiß, dass dem aber eben meist nicht so ist (aber immerhin entstehen aus den richtig beschissenen Situationen, immerhin die besten Geschichten).

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Vor allem dann, wenn man unterwegs krank wird, hört der Spaß meist ganz schnell auf. Dabei reicht es dann im Grunde schon, wenn der eigene Magen gegen die neuen Eindrücke des kulinarischen Spektrums eines Landes rebelliert. Jeder, der schon einmal für Stunden auf der Kloschüssel festgeklebt hat, den besorgten Blick auf das letzte Blättchen Toilettenpapier gerichtet und wohlwissend, dass da draußen keiner ist, der mal eben für Nachschub sorgen kann, weiß wir sehr man einen Reisepartner in solchen Momenten zu schätzen wüsste.

Aber eben auch dann, wenn es nicht nur um kleinere Wehwehchen geht und man doch einmal mehrere Tage flach liegt, ist da keiner, der einen tröstet, dafür sorgt, dass man genug Wasser zu sich nimmt und im schlimmsten Fall einen Arzt für einen organisiert. Schon allein dass Zimmer, in dem man zu diesem Zeitpunkt vor sich hin vegetiert entsprechend zu verlängern und , Gott bewahre, dafür extra noch zum ATM zu laufen, kann dann schon zum echten Kraftakt werden.

Von Diebstahl und sonstigen Worst Case Szenarien

Aber was ist, wenn es einmal richtig dicke kommt? Was, wenn man nach einem Unfall etwa ins Krankenhaus muss? Was wenn man einem Langfinger zum Opfer gefallen ist und plötzlich ohne Geld, Kreditkarte und Ausweis dasteht – im schlimmsten Fall sogar der ganze Backpacker nach einer Busfahrt weg ist? Im seltenen Fall, dass es beim Reisen doch einmal richtig brenzlig wird, hieße die Devise normalerweise „geteiltes Leid, ist halbes Leid“. Davon kann sich ein Allein-Reisender in dem Moment aber nichts kaufen, hat er eben nicht die Möglichkeit seine Versicherungsangelegenheiten mal eben von seinem Travel-Buddy regeln zu lassen, sich Geld zu borgen oder einfach nur mal eben die dringend nötige Umarmung zu bekommen.

Auch wenn es sich bei den dargestellten Situationen wirklich um den absoluten Ausnahmezustand handeln, wird es dir auf deiner Reise passieren, dass du dich ab und an schlicht überfordert fühlst, dass du einen Teil der Verantwortung, die du dir mit deinem Trip aufgeladen hast – zumindest für den Moment – einfach liebend gerne an jemanden abgeben würdest. Dabei reicht es manchmal schon, wenn ein Transfer nicht klappt, du dich in einer Unterkunft nicht wohlfühlst oder du beim Organisieren der nächsten Reisetappe schlicht an deine Grenzen stößt. Aber auch das gehört eben einfach dazu. Und ein jeder Backpacker, ob man es nun zugeben möchte oder nicht, war irgendwann schon einmal an so einem Punkt. Die Erfahrung zeigt aber eben auch, dass es danach auch immer wieder ganz schnell Bergauf geht. Lass dich davon also nicht entmutigen, gestatte dir selbst, dass manchmal auch etwas nicht ideal abläuft und nimm aus der Situation für dich etwa mit, an dem du wachsen kannst.

Sicherheit auf Reisen

Übrigens: Etwaige Negativerfahrungen lassen sich weitaus besser wegstecken, wenn man weiß, dass man mit einem entsprechenden Sicherheitsnetz abgesichert ist. Dazu gehören die Punkte Auslandskrankenversicherung, Dokumentensicherung, der Umgang mit Geldfragen im Notfall und eine Notfallkontaktperson, die im Notfall – stellvertretend für einen Mitreisenden – aus der Heimat eingreifen kann. Wenn du dich diesen Themen vor deiner Reise widmest (übrigens eine einmalig Geschichte, die für etwaige weitere Reisen gerne recycelt werden darf), kannst du dem potentiellen Chaos unterwegs gleich viel entspannter entgegensehen. Eine Step by Step Anleitung für deine Reiseplanung habe ich dir mit meiner „Anleitung zur Reiseplanung“  bereits zusammengestellt und alle relevanten Punkte um dein Abenteuer ohne Risiko zu starten findest du unter „Sicherheit auf Reisen“

Sicherheit auf Reisen


Ode an das Allein-Reisen

Alleine zu Reisen ist nicht immer geil. Es ist nicht perfekt und das wenigste läuft so ab, wie man es vorher geplant hatte. Genau das macht es aber eben auch aus. Alleine Reisen macht frei, es bringt einen an die eigenen Grenzen und weit darüber hinaus. Man wächst daran, bekommt die Chance seine Umgebung und auch sich selbst völlig neu kennenzulernen. Es ist kompromisslos, ungebunden und unabhängig von etwaigen Zwängen, die uns in unserem Alltag nur zu gerne einschränken. Allein-Reisen ist herausfordern und entspannend zu gleich. Es konfrontiert einen mit immer neuen Problemen und Situation, deren einzige Lösung man selbst ist. Es lässt einen zu sich selbst finden und schafft neue Perspektiven. Alleine Reisen ist nicht wie es oft dargestellt wird, aber es ist ein Abenteuer, dass ich mir auf keinen Fall mehr entgehen lassen möchte.


Wie sind deine Erfahrungen beim Alleine-Reisen? Bist du ebenfalls bekennender Fan oder ziehst du dann doch lieber in Begleitung los? Hast du noch Fragen, Kritik oder Anregungen? Dann wie immer rein damit in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu hören! 

3 Comments

  1. Hi! Interessante Blickwinkel zusammengefasst. Meine Erfahrung unterstreicht, dass man ein Typ sein muss, der das Alleinsein genießt. Egal wobei, nicht nur wenns besonders cool ist 😉 Ich bin auch „im echten Leben“ großteils alleine, und habe meist nur „Back Office Emergency Calls“ zur weit weg Familie, wenn wirklich mal etwas sein sollte. Von daher ist das für mich „Neues“ wenn ich alleine unterwegs bin. Kaputte Dinge, verschwundene Visakarten, Krankheit etc… all das ist für mich auch nicht anders als im Alltag, ich regle immer alles allein. Es wäre gefühlt recht merkwürdig, wenn da plötzlich noch jemand anders wäre. Alles eine Frage der Gewohnheit. Das einzige, dass ich wirklich auch so erlebt habe, ist, dass man irgendwann ein Loch von Entscheidungsmüdigkeit stolpert. Dann kann es aber durchaus helfen mal einige Tage lang einfach NICHTS zu tun, nicht zu entscheiden, herumzuliegen und Wolken zu zählen, und dann gehts wieder 😉
    Was man allerdings muss, ist mehr im Vorfeld organisieren, als beim Reisen mit Gesellschaft. Ich hatte zu allem mindestens einen, meist zwei B-Pläne, und mehrere Netze und doppelte Böden. Und eben ein sehr verlässliches Backoffice. Ohne das ist man recht schnell mal aufgeschmissen… mit jedoch lernt man schnell, was man allein eigentlich alles kann, und wie wenig man reale Gesellschaft wirklich braucht 😉
    Ich suche auch nicht wirklich Anschluss – ich mag Gespräche als Schlaglichter auf verschiedene Leben, jemandem mit dem man frühstücken oder Abendessen kann – aber ich hab noch niemals spontan Reisegefährten angenommen und werds auch nie tun – ich will tatsächlich allein sein 🙂
    Aber zurück zum Anfang, dafür muss man eben gemacht sein.

  2. Hey Sandra,

    da hast du alle Aspekte super zusammengefasst. Ich bin bisher in China und Europa allein unterwegs gewesen. Und in China war ich tatsächlich in ein paar Situationen, in denen ich mich unsicher gefühlt habe und man sich zu zweit sicher wohler gefühlt hätte. Aber die bewältigt man dann eben auch irgendwie allein und das tut irgendwie auch gut. Klar Europa ist sehr einfach allein zu bereisen. Das ist wohl auch mein Rat, für alle, die sich noch unsicher sind: mit einem Land anfangen, dass nicht weit weg ist und in dem man mit der Sprache und Kultur keine großen Probleme hat. Ein softer Test eben.
    Ich kann für mich selbst sagen, dass ich meine bisherigen Erfahrungen als Alleinreisende nicht missen möchte und jetzt erst richtig infiziert bin. Mich nur nach meinen eigenen Bedürfnissen richten, nur für mich entscheiden zu müssen, macht mich persönlich auch mutiger. Da ist keiner, der neben einem steht und Angst bekommt, wenn es kurz vorm Paragliden heisst „bist du bereit“, keiner, der einen zweifelnd anschaut, man entscheidet nur für sich und so denke ich viel eher “ ach schieß drauf, du hast nur jetzt die Chance: machen!“. Und trotzdem gebe ich dir recht, das ist sicher nicht für jeden was und das verstehe ich vollkommen. Schlussendlich muss man vor allem ehrlich zu sich selber sein und sich selbst gegenüber zugeben, was man mag und was nicht, sonst macht keine Art des Reisens Spaß, egal ob Gruppen-, Pärchen- oder Solourlaub.

    Viele liebe Grüße von einer anderen Weltenbummlerin
    Nicole von CicoBerlin

    • Sandra

      2. August 2016 at 14:01

      Hi Nicole,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Kann mich dem Geschriebenen wirklich nur anschließen. Ich selbst hatte meinen Solo-Reisen-Einstieg eben in Irland und danach in Portugal. Und beide Male bin ich noch richtig an meine Grenzen gestoßen, weil es mir persönlich schon sehr schwer fällt Anschluss zu finden. Während mich Organisation und dergleichen wenig juckt und ich da selten Probleme habe, sehe ich das Allein-Reisen mittlerweile eben auch als ideale Möglichkeit meine sozialen Ängste zu überwinden. Das fällt mir tatsächlich am leichtesten, wenn ich niemanden sonst mit dabei habe.
      Außerdem muss ich gestehen, dass es nur wenige Menschen gibt, mit denen ich über Wochen 24 Stunden am Tag zusammen sein wollen würde. Ich brauche zwischendurch einfach Zeit für mich. Und obwohl meine ersten Solo-Reisen nicht ideal abgelaufen sind, reise ich mit Ausnahme einer guten Freundin, mittlerweile ausschließlich allein – mit allen seinen Höhen und Tiefen. Die schlechten Tage gehören dann aber eben, wie im Alltag auch, einfach dazu. Von Kieferhöhlenentzündung bis Magen-Darm, meinem unterirdischen Orientierungssinn geschuldet völligem Verlaufen und und zuletzt sogar meiner ersten Panick-Attacke, war da auch schon alles dabei. Klar, ist das in dem Moment nicht so toll. Im Nachhinein betrachtet konnte ich aus jeder einzelnen Situation aber etwas für mich und meine persönliche Entwicklung gewinnen und so sind auch diese Tage Erinnerungen, die ich nun nicht mehr missen möchte.

      PS: Paragliding hab ich auch schon gemacht! Und mir haben vor dem Loslaufen so sehr die Knie geschlottert. Aber geil wars!!!

      Liebe Grüße
      Sandra

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