Heute gibt es den zweiten Teil meiner absoluten Thailand Highlights. Während ich letztes mal neben allgemeinen Tipps vor allem über die Must-Dos und -Sees im Süden geschrieben habe, erfährst du dieses mal, was es in der nördlichen Hälfte Thailands zu entdecken gibt:

Mache einen Roadtrip am Mae Hong Son Loop

Wer den Norden wirklich erfahren möchte, kommt nicht umhin sich auf eigene Faust auf zu machen und die touristischen Hochburgen zumindest Streckenweise hinter sich zu lassen. Für den Süden habe ich dir ja, vor allem zum Erkunden der Inseln, empfohlen einen Roller zu mieten. Mit dem kommst du im Norden allerdings nur bedingt weiter, denn hier wird es vor allem eins: kurvig und Steil.

Ein etwas größeres Kaliber ist also von Nöten: Du bist passionierter Motorradfahrer? Dann kommst du hier voll auf deiner Kosten. Wenn du aber noch keine Erfahrung mit solch einem Gefährt hast, sind die teils doch recht anspruchsvollen Straßen nicht der richtige Ort für deine Jungfernfahrt und du solltest schon eher auf ein Auto zurück greifen.

Die wohl beliebteste und absolut empfehlenswerte Route ist der Mae Hong Song Loop. Üblicherweise mit Chiang Mai als Startpunkt zieht sich diese 800 Kilometer lange Strecke über Pai, Mae Hong Son und Mae Chaem, bevor man wieder in Chiang Mai landet.

Auf der Strecke wirst du nicht nur Zeuge der unsagbar beeindruckenden Natur, sondern kannst auch an vielen Natur-Reservaten, Wasserfällen, königlichen Einrichtungen und vielem mehr halt machen. Besonderen Reiz machen auch die, auf der Strecke liegenden, kleinen Dörfchen aus, die von Touristen zumeist noch so gut wie unberührt sind und dir einen Eindruck vom echten Thai-Leben geben. Vor deiner Rückkehr solltest du auch den Doi Inthanon besuchen, den höchsten Berg Thailands, der von einem einzigartigen Nebelwald umgeben ist (Achtung: Warme Klamotten mitnehmen, am „Gipfel“ ist es ziemlich kalt).

Du solltest für diesen Trip schon mindestens 5 Tage einplanen, besser noch 8: Denn was bei uns in einer Stunde abzufahren ist, kann vor Ort, wegen der extrem vielen Kurven, schon mal mehrere Stunden dauern. Außerdem bleibt dir so genügend Zeit um da zu halten, wo du gerade Lust hast.

Patrick von 101-Places hat die Tour schon zwei mal gemacht und berichtet hier über seine Erfahrungen.


Mit dem Fahrrad durch die Ruinen von Old Sokkuthai fahren

 

Thailand Highlights - Sukkothai

Sukkothai liegt grob gesagt zwischen Bangkok und Chiang Mai. Das kleine Städtchen setzt sich aus dem neuen und dem alten Stadtteil zusammen. Während in der Neustadt das ganz alltägliche Leben pulsiert und man abends zwischen den zahlreichen Garküchen wählen und entlang der Stände mit Marktcharakter entlang schlendern kann, erwartet dich in der Altstadt der Blick auf vergangene Tage.

Im Historical-Park Sukkothai stehen die zahlreichen und weitläufigen Ruinen des Sukkothai-Königreichs, die auf das 13. und 14. Jahrhundert datiert werden können. Das Ganze kommt einer Gartenanlage gleich, in der die verschiedenen Ruinen mit gepflasterten Wegen, entlang gepflegter Wiesen und hübsch bepflanzter Teiche verbunden sind. Am besten erkundest du den Park mit dem Fahrrad. Das macht nämlich nicht nur unglaublich viel Spaß, sondern ist auch wesentlich bequemer und effektiver als zu Fuß. Außerdem kannst du mit den Fahrrad auch die Gegend außerhalb des Parks erkunden und erreichst so auch weitere Tempelanlagen im Umkreis (unter anderem einen riesigen Buddha).

Den Park erreichst du von der Neustadt kommend (hier gibt es die meisten und günstigsten Unterkünfte) mit einem Bus/ Sammeltaxi, das den ganzen Tag über fährt. Frage im Hotel nach der nächsten Haltestelle und winke das Taxi dann heran. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten und kostet 30 THB (etwa 0,80 €) pro Nase. Direkt vor dem Eingang des Geschichtspark gibt es auch einen großen Fahrradvermieter. Der berechnet pro Tag ebenfalls gerade mal 30 THB. Der Eintritt in die Kernzone beläuft sich dann noch auf 100THB (+10 THB fürs Fahrrad). Summa summarum bist du mit Hin- und Rückfahrt also mit etwa 7€ dabei.

Am besten ist es, wenn du so früh wie möglich aufbrichst, dann vermeidest du nicht nur die Touristenmassen und kannst den Park in aller Ruhe genießen, auch die Mittagshitze kannst du so besser vermeiden und dich in dieser Zeit lieber in eines der kleinen Kaffees oder Restaurants setzen.( Warum Sukkothai besser ist als Ayutthaya, erfährst du hier!).


Probiere dich durch einen Food-Market

Thailand Highlights - Food Market

Während die meisten Reisenden im Süden Thailands eher auf einer der vielen Trauminseln unterwegs sind, machen im Norden des Landes die vielen Städte und Dörfchen, inmitten unglaublicher Landschaft, den Reiz aus. Dort wirst du schon fast unweigerlich über einen der typischen Essens-Märkte stolpern.

Die Rede ist hier nicht von einem der Abend-Märkte, an denen sich Garküche an Garküche reiht, wie zum Beispiel einer in Krabi zu finden ist. Auch Märkte mit unterschiedlichsten Handelswaren oder Haufenweise Souvenirs (hier habe ich dir ja schon den Chatuchak Markt in Bangkok empfohlen) sind nicht gemeint sondern vielmehr einer der ganz klassischen Thai-Märkte auf denen es alle nur erdenklichen Lebensmittel zu kaufen gibt.

Was für uns der Supermarkt, der Metzger oder der Bäcker, ist für Thais nämlich üblicherweise so ein Markt. Die verschiedensten Früchte, Gewürze, Süßwaren, Gemüse, Fleisch und Fisch – alles was zur heimischen Küche gehört – gibt es hier zu kaufen. Was für die Einheimischen also ganz normal ist, bietet für uns unglaublich viel zu entdecken. Deswegen solltest du auch mindestens einmal so einen Markt besuchen. Aber mit einfach nur Durchlaufen ist es natürlich nicht getan. Probiere was dich Anspricht, entdecke neue Geschmäcker und lasse dich einfach auf eine der wohl ursprünglichsten Thai-Erfahrungen ein. Ganz oft wird es dir hier auch passieren, dass dein Gegenüber kein oder kaum Englisch versteht. So ist es durchaus möglich, dass dir niemand erklären kann, was für eine unbekannte Speise du da eigentlich genau vor dir hast. Ausprobieren ist angesagt!

Normalerweise finden sich die kleinen Hallen, in denen der tägliche Verkauf statt findet, im Übrigen ein wenig außerhalb der üblichen Touristenpfade eines Ortes. Frage deswegen am besten einfach kurz in deiner Unterkunft nach, wo du den nächsten Markt dieser Art findest.


Besuche ein Handicraft-Village

Thailand Highlights - Handicraft Village

Im Norden Thailands gibt es eine ganz besonders vielfältige Kultur zu entdecken, denn in den höheren Lagen sind die Hilltribes, oder auch Bergvölker zu Hause. Das sind ethnische Gruppen, die ursprünglich oft aus dem tibetischen Hochland kommen und abgegrenzt von der Gesellschaft im eigenen Verband leben. Am bekanntesten dürften hier die Padong Karen sein, die besser als Long-Neck-Frauen bekannt sind. Bereits im Kindesalter beginnen die Frauen dieses Volkes ihren Hals mit Messing-Ringen immer weiter zu dehnen und versuchen damit ihr ganz eigenes Schönheitsideal zu erfüllen.

Dieses und zahlreiche weitere Völkchen findet man vor allem in Richtung der burmesischen Grenze. Von Chiang Mai aus werden für Touristen die unterschiedlichsten Touren angeboten, um diese Dörfer zu besichtigen. Aber „Besichtigen“ ist auch genau der Punkt: Ganz oft artet das nämlich leider zur absoluten Beschau, ähnlich eines Zoobesuchs, aus. Dazu mag jeder seine eigene Meinung haben, denn immerhin verdienen auch die Völker an diesen Touren, aber mir persönlich ist nicht wohl dabei gemeinsam mit 50 anderen Touristen in ein Dorf gekarrt zu werden, nur um eine Stunde lang die Bewohner anzuglotzen und mich gar noch genötigt zu fühlen irgendetwas zu kaufen (auch um mein Gewissen zu beruhigen).

Zu dieser Art von „Ferienspaß“ gibt es im Grunde eine ganz einfache Alternative. In den kleineren Städtchen und Dörfern des Nordens (auch um Chiang Mai) gibt es die so genannten Handicraft-Villages in denen angehörige der oben genannten Völker ihre Handwerkskunst zu schau stellen und diese dann in kleinen Lädchen verkaufen.

Ganz besonders bekannt sind im übrigen die Webwaren. Im traditionellen Herstellungsprozess, sitzen die Frauen teils Tagelang am Webstuhl um ein einziges Stück fertig zu stellen. Es ist schon faszinierend dabei zu zusehen, mit welcher Fingerfertigkeit hier einzelne Fäden zu einem Stück Stoff verbunden werden.

Wenn du auf eigene Faust in eines der Dörfchen kommst, wirst du in aller Regel auch nicht genötigt etwas zu kaufen, sondern kannst dich wie in jedem anderen Laden auch, in Ruhe umsehen. Wenn du aber Interesse an einem der Stücke hast, kaufe es hier. Damit unterstützt du nicht nur die Völker und erhältst ein einzigartiges Stück Handarbeit, du wirst die Sachen auch nirgends günstiger bekommen. Denn viele der Frauen verkaufen ihre Waren auch auf den großen Märkten Bangkoks oder in Läden weiter im Süden, das aber mit ordentlichem Preiszuschlag. Die Dörfchen im Norden sind also so etwas wie ein Fabrikverkauf.


Chartere einen Guide an der Tham Lot Cave

Thailand Highlights - Tam Lot Cave

Caving ist für mich eines der ganz großen Besonderheiten auf Reisen. Die Tham Lot Cave, in der Näge von Soppong (ziwschen Pai und Mae Hong Son), bietet die perfekten Voraussetzungen für dieses Erlebnis. Es handelt sich hier um ein Höhlensystem mit mehreren Kammern, das vom Nam Lang Fluss durchflossen wird. Neben jeder Menge Fledermäusen,Vögeln und allerlei Krabbeltier wurden hier auch tausende Jahre alte Holzsärge gefunden, die den dem alten Volk der Lawa zugeschrieben werden.

Das absolut Besondere an der Höhle ist aber die Art und Weise, wie die Führung durchgeführt wird. Am Eingang des Nationalparks, in dem die Höhle liegt, warten in einem Pavillon mehrere Guides, von denen du dir dann einen schnappen kannst, um mit ihm gemeinsam die Höhle zu durchforsten. Die Jungs und Mädels machen das schon seit Jahren und kennen jeden Zentimeter wie ihre Westentasche – du bist also definitiv in sicheren Händen. Man kann aussuchen, wie viele der Kammern man besichtigen möchte (ich würde auf jeden Fall alle drei empfehlen) und dann geht es los.

Im Gänsemarsch (maximal 3-4 Personen pro Guide) geht es zum Eingang der Höhle. Dort erwarten dich Bambusflöße auf denen die Höhle zunächst über den Wasserweg erkundet wird. Lediglich vom Licht der Öllampe erhellt, die dein Guide dabei hat, treibst du so in völliger Stille über den seichten Strom und wirst von den Weiten der Höhle verschluckt – absolut magisch! An mehreren Stellen (je nach zu besichtigen Kammern) geht es dann auf engen, steilen Treppen und in den Fels geschlagenen Stufen zwischen den Gebilden der Jahrtausende alten Stalagmiten und Stalaktiten immer weiter ins Höhleninnere, bevor es dann erneut über den Strom zur nächsten Station geht.

Am besten erreichst du den Nationalpark und damit die Tham Lot Cave mit dem Auto (z.B. im Rahmen des Mae Hong Son Loops) oder Roller (ab Pai). Die Tour kostet etwa 280 THB, also ca. 7€ pro Person und dauert 2 -3 Stunden. Es gibt aber, wie für alles andere in Thailand auch, auch die Möglichkiet in einer Tagestour ab Pai oder Chiang Mai dorthin zu gelangen. Diese Option empfehle ich aber nur denen, die einen starken Magen haben. Die Minivans der Touranbieter brettern nämlich in einem Affenzahn die serpentinenartigen Straßen hinauf.


Genieße eine Fußreflexzonenmassage

Thailand Highlights - Massage

Zu guter Letzt noch ein Tipp, der nicht exklusiv für den Norden ist. Mache eine Fußreflexzonenmassage! Massage-Studios wirst du in ganz Thailand, gerade in touristischen Gebieten, an absolut jeder Ecke finden. Wir Europäer verbinden mit diesen Einrichtungen meistens erst mal zwei Dinge:

Zum ersten die berühmte Thai-Massage. Das Ganze stellt man sich ja so vor, dass einem auf dem Rücken rumgesprungen wird und in Knochenbrecher-Manier auch der letzte schief sitzende Knochen im Körper schwungvoll und schmerzhaft wieder in Position gebracht wird. Ich habe es ausprobiert und in gewisser Weise ist an diesen Vorbehalten schon etwas dran. Das viele Ziehen und Dehnen und die überaus kraftvollen Griffe bis tief ins Gewebe sind schon nichts für ein empfindliches Naturell.

Außerdem denken wir bei einer Massage in Thailand auch oft an gewisse Geschichten mit „Happy End“. Aber keine Sorge in den meisten Studios geht es wirklich absolut jugendfrei und überaus professionell zu. Damit will ich nicht sagen, dass es nicht auch Einrichtungen gibt in denen diese „besondere Dienstleistung“ angeboten wird, die finden sich dann aber in ganz bestimmten Ecken und werden meist auch nur von demjenigen gefunden, der auch danach sucht.

Zurück also zur Fußreflexzonenmassage: zwar solltest du meiner Meinung auch unbedingt eine Ganzkörper-Massage mit Öl oder Thai-Balm machen. Wenn dir bei so viel Nacktheit aber unwohl ist oder du das ganze erst mal austesten möchtest, dann ist das Durchkneten lassen deiner Füße der ideale Start.

Ich selber war zu beginn ja skeptisch, was alle an dieser Geschichte so toll finden, aber einmal ausprobiert, gibt es kaum etwas geileres, als nach einem langen Tag auf den Beinen sämtliche Blockaden sanft weg massiert zu bekommen. Außerdem wirkt sich das Wohlbefinden deiner Füße und Beine auf deine ganze Haltung und damit auf deinen gesamten Körper aus!

Das ganze dauert in der Regel 30 Minuten (es gibt auch einstündige Programme) und sollte je nach Region (wie immer auf Inseln etwas teurer) zwischen 150 und 250 THB kosten (also etwa zwischen 4 und 6 €).

Tipp: Bitte nimm nicht die Straßenstände der Khaosan Road in Bangkok als Maßstab. Die Fußmassagen dort sind zwar nett, haben mit der Qualität, die du andernorts bekommst aber so gar nichts gemein!


Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Inspirationen für deine Thailand-Reise geben. Hast du noch Fragen oder Anregungen? Dann nur raus damit. Warst du selbst schon in Thailand und hast noch ganz andere Highlights auf Lager? Dann schreib mir deine Empfehlung in die Kommentare!