Du planst den Karibik-Teil Mexikos unsicher zu machen, bist aber noch unsicher wie du deinen Trip angehen sollst? Ich verrate dir, wie deine Route für Mexiko bei einem Zeitraum von 3 bis 4 Wochen aussehen könnte:
Mexiko steht für exotische Kultur, heiße Rhythmen, wunderschöne Landschaften und karibisches Strand-Feeling. Günstige Preise und eine gut ausgebaute Infrastruktur sorgen dabei dafür, dass auch Individualtouristen fernab monumentaler Mega-Resorts auf ihre Kosten kommen.
Besonders beliebt bei Backpackern ist dabei die Region entlang der Karibikküste, die neben zahlreichen Maya-Stätten und unterirdischen Cenoten eben auch jene Bilderbuchstrände beheimatet, die einem sonst nur auf Postkarten entgegen lächeln. Gesprochen wird dabei in der Regel von Yucátan, obgleich die betreffende Region des Landes eigentlich auch die Bundesstaaten Quintana Roo und Campeche einschließt. Erst gemeinsam bildet das Trio den mexikanischen Teil der Yucátan-Halbinsel.
Obwohl es sich bei der Region um Yucatán dabei um einen vergleichsweise kleinen Teil Mexikos handelt – immerhin ist das Land mit seinen 1964000 km² fast fünfeinhalb Mal so groß wie Deutschland – solltest du für deine Rundreise mit mindestens drei Wochen Zeit im Gepäck anreisen.
Noch einmal zur Erinnerung: Wer nur von A nach B hetzt hat am Ende zwar alles gesehen, aber nichts erlebt und ich kann auch dir nur raten, dir beim Reisen Zeit zu lassen. Dementsprechend lässt sich meine Route zwar binnen drei Wochen gut durchziehen, hast du jedoch ein paar Tage mehr zu Verfügung, umso besser!
Cancun (Tag der Anreise)
Mit seinem international Flughafen ist Cancun in der Regel Start- und Endpunkt einer Reise nach Yucátan und bildet das Zentrum des Urlaubsgebiets Riviera Maya. Ansonsten ist Cancun jedoch fest in den Händen des Pauschaltourismus und die weitläufigen Strände der Küste gehören in aller Regel zur Hotelzone.
Letztere ist vor allem während des berühmt-berüchtigten Springbreaks Anlaufstelle für partywillige Touristen aus dem In- und Ausland. Es reicht also völlig 1 Tag in der Metropole einzuplanen, um dich nach einer langen Anreise ein wenig zu akklimatisieren, dann darf es aber auch schon direkt weiter gehen.
Suche dir am besten ein Hostel in Downtown-Cancun, dort findet sich der große Busbahnhof des Unternehmens ADO, von dem aus deine Weiterreise starten kann. Übrigens lässt dich hier auch der Flughafenbus raus, der dich mit Abfahrtszeiten bis 23:00 für etwa 3,50€ in einer Stunde Fahrtzeit vom Flughafen aus in die Stadt bringt.
Tulum (3 – 4 Tage)
Die zweite Station deiner Reise bringt dich ins umtriebige Küstenstädtchen Tulum. Weit weniger touristisch als Cancun oder auch Playa del Carmen ist der Ort mit seinen zahlreichen Geschäften, Bars und Restaurants links und rechts der Hauptsraße zwar ebenfalls gut auf zahlreiche Gäste eingestellt, dennoch ist die Stimmung hier weitaus entspannter als in den genannten Nachbarorten und du solltest hier mindestens 3 Tage einplanen.
Mögliche Aktivitäten schließen Tauchen/ Schnorcheln in den berühmten Cenoten der Region, einen Besuch der weltbekannten Mayaruinen entlang der Küste, ausgedehnte Stunden an puderzuckrigen Stränden oder auch einen Tagesausflug zu den Ruinenstätten Cobás ein. Im Detail erfährst du alle wichtigen Infos zu deinem Aufenthalt in Tulum mit Hilfe meines Erfahrungsberichts „Tulum – Party, Traumstrände & Cenoten an Mexikos Karibikküste“.
Buse fahren via ADO von Downtwon-Cancun direkt oder mit Stopp in Playa del Carmen in zwei Stunden um etwa 5€ mehrmals täglich direkt ins Stadtzentrum. Günstiger, dafür etwas weniger komfortabler und mit mehr Zwischenstopps, geht es ab Playa Del Carmen auch mit dem Anbieter Mayab um etwa 2€.
Laguna Bacalar ( 3 – 4 Tage)
Nach Party, Strand und Meer in Tulum nun zu einem ganz besonderen Juwel und meinem persönlichen Highlight in Yucatan – zur Laguna Bacalar. Die Lagune der sieben Farben, so der übersetzte Titel, ist eine von Cenoten gespeißte Süßwasseransammlung, die ihrem Namen alle Ehre macht und in den leuchtendsten Türkistönen und mit glasklarem Wasser zum Baden einlädt.
Um die Lagune herum gebaut erstreckt sich das beschauliche Kurörtchen Bacalar. Hier ticken die Uhren immer ein wenig langsamer und jenseits des kleinen Marktplatzes mit seinen leckeren Restaurants und einem Tagesmarkt, steppt hier nicht gerade der Bär.
Dennoch solltest du dir auch an der Laguna Bacalar mindestens 3 Tage Zeit nehmen, um die Seele baumeln zu lassen. Wem so viel Ruhe dann doch zu viel ist, dem kann ich eine Fahrt mit dem Katamaran, Windsurfing oder Fahrradtouren in die Umgebung ans Herz legen.
Auch Barbara von Barbaralicious war schon in Bacalar und kann nebst ganz eigenen Erfahrungen mit einigen wunderschönen Bildern des idyllischen Örtchens aufwarten. Zu sehen und nachlesen gibt es das Ganze hier.
Um nach Bacalar zu kommen, musst du ab Tulum einen Bus in Richtung Chetumal nehmen. Die Fahrt sollte je nach Anbieter um die 3 Stunden dauern. ADO verlangt dafür um die 190 Pesos (etwa 9,60€). Die Haltestelle in Bacalar befindet sich etwas außerhalb direkt am Highway. Am besten teilst du dir mit ein paar Mitreisenden ein Taxi ins Zentrum. Die kurze Strecke sollte nicht mehr als 40 Pesos pro Nase kosten.
Hoteltipp:
Einen bequemen Fußmarsch von etwa 10 Minuten vom Zentrum entfernt liegt das Hostel/Camingplatz Magic Bacalar. Mit seinem Privatsteg zur Lagune, den urigen Cabanas und der hübschen Gartenanlage das i-Tüpfelchen meines Aufenthalts in Bacalar.
Xcalak (2 – 3 Tage / Optional bei mehr Zeit!)
Noch etwas ruhiger als in Bacalar geht es im kleinen Fischerdorf Xcalak an der Grenze zu Belize zu. Wer mehr Zeit hat sollte sich das charmante Örtchen nicht entgehen lassen. Mit dem Bus geht es ab Bacalar zunächst in Richtung Mahahual (gerade Mal 1 Stunde) und dann mit dem Collectivo (Sammeltaxi) weiter nach Xcalak.
Vor allem Taucher dürften sich hier wohl fühlen. Das vorgelagerte Riff bietet eine anschauliche Alternative zu den Tauchspots um die wesentliche berühmtere, dafür aber auch umso touristischer Isla Mujeres jenseits von Cancun.
Unterkünfte, die nicht „von der Stange“ sind, findest du auf AirBnB.
Merida (3 Tage)
Nach einer knappen Woche am nassen Element wird es Zeit für etwas Stadt und Kultur. Dein Weg führt dich deswegen auch direkt in die Hauptstadt von Yucatán. Mit Merida, dem Tor zur Welt der Maya, erwartet dich ein pulsierendes Städtchen mit zahlreichen Märkten (vor allem am Wochenende) und ein spannender Mix aus Kolonialrelikten und Einflüssen aus der Zeit der Maya.
Auch typische mexikanische Clubs, Bars und spontane Salsa-Einlagen könnten hier zu deinem Programm gehören. Da du allein für die Anfahrt ab Bacalar, für die 400 Kilometer braucht der Bus (um die 20€) immerhin 7 bis 8 Stunden, einen Tag einplanen solltest, empfiehlt es sich demnach mindestens 3 Tage in Merida aufzuschlagen.
Valladolid & Chichén Itzá (3 – 4 Tage)
Weiter geht es ins von Merida etwa 160 Kilometer entfernt gelegene Valladoid und damit zum kulturellen Höhepunkt deines Backpacking-Trips. Die malerische Kleinstadt ist der ideale Ausgangspunkt zu einigen der schönsten Cenoten der Region, aber auch für die wohl bedeutendste Ruinenstätte der Maya-Zeit – Chichén Itzá.
Die Strecke zwischen Merida und Valladolid wird von Ado und Co. mehrfach täglich frequentiert und sollte zwischen 2 und 3 Stunden dauern.
Mit mehr als 1500 Hektar bildet Chichén Itza den flächenmäßig größten Fundort der späten Mayazeit auf der Yucatán-Halbinsel. Mindestens einen Tag solltest du dir für die Erkundung des weitläufigen Archipels Zeit nehmen. Touren werden ab Valladolid zu Genüge angeboten. Eine Alternative ist die Anfahrt auf eigen Faust via Bus bzw. Collectivo. In jedem Fall solltest du du am frühen Morgen starten, um der sengenden Mittagshitze und den großen Touristenströmen zu entgehen.
Isla Holbox (5 Tage)
Den Abschluss deiner Reise bildet ein Geheimtipp, der mittlerweile eigentlich keiner mehr ist – die Isla Holbox. Das gerade mal 2 Kilometer breite und 42 lange Eiland überzeugt mit wilden Stränden, sandigen Straßen und einem ausgedehnten Chillout-Vibe, dem man sich kaum entziehen kann. 5 Tage dürfen es hier dann schon sein.
Du erreichst die Insel mit der Fähre (etwa 120 MX$/ 6€) vom Pier in Chiquila. An Letzterem halten entsprechende Busse aus Merida/ Valladolid/ Cancun direkt.
Der übersichtlichen Größe von Holbox ist es geschuldet, dass du dich hier ausnahmsweise schon im Vorfeld um eine Unterkunft kümmern solltest. Einige wenige Budget-Hostels gibt es mittlerweile auf der Insel. Absolut empfehlenswert ist das Tribu-Hostel im Zentrum des einzigen Ortes von Holbox. Ein Bett im Schlafsaal bekommst du hier ab 10€ die Nacht.
Nicht auf den gängigen Buchungs-Portalen vertreten ist das Posada D`Ingrid schräg gegenüber vom Tribu. Einfache, aber saubere Doppelzimmer gibt es hier schon um 20€ die Nacht. Günstiger geht es auf der Insel kaum! Seid ihr zu zweit unterwegs, oder steht dir der Sinn am Ende deiner Reise nach etwas Privatspähre die perfekte Alternative!
Alles was du sonst über die Isla Holbox wissen musst, Geldfragen, Aktivitäten und alles, was dich sonst vor Ort erwartet, verrate ich dir in meinem ehrlichen Erfahrungsbericht „Die Isla Holbox – Kleine Insel, große Erwartungen“.
Cancun (Tag der Abreise)
Um nach Hause zu kommen, führt dich dein Weg ein weiteres Mal nach Cancun. Da es sich mit dem Sehenswerten in der Großstadt eher in Grenzen hält, empfehle ich dir das Ende deiner Reise so lange wie möglich auf Holbox zu genießen.
Vom Pier in Chiquila braucht der Bus nach Cancun in aller Regel zwischen 3 und 3 ½ Stunden (etwa 120 MX$). Die ersten Fähren verlassen Holbox bereits gegen 6 Uhr morgens (120 MX$). Geht dein Flug ab Cancun also erst am Abend reicht es in der Regel, wenn du die Insel morgens verlässt und du hast noch genug Puffer für alle Eventualitäten. Bedenke aber auch, dass der Bus von Cancun zum Flughafen mindestens eine weitere Stunde Fahrtzeit beansprucht.
Bei früheren Abflugzeiten würde ich bereits am Vortag zurück nach Cancun fahren. Beachte, dass die letzte Fähre-Bus-Kombi bereits nachmittags geht. Erkundige dich im Detail aber am besten in deiner Unterkunft. Einige hervorragende Restaurants machen Cancun im Übrigen gar nicht mal zum schlechtesten Pflaster für einen entspannten letzten Abend in Mexiko.
Das ist sie, meine Route für Mexikos Karibikseite. Wie sah deine persönliche Route durch die Region aus? Hast du noch Fragen oder sonstige Anregungen? Dann hinterlasse mir einen Kommentar, ich freue mich von dir zu hören!
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